Das Thema ist heiss, die Besetzung war top – dem Club gelang mit der Debatte ein Highlight. Als ungerührter «Agent provocateur» sass der deutsche Ex-EU-Kommissar Günter Verheugen auf dem Podium. Zwar lobte er die Schweiz als «modernsten und innovativsten Staat», doch mit dem Schweizer Establishment ging er hart ins Gericht. Man habe es versäumt, das Imageproblem der Schweiz proaktiv abzubauen. «Und ich bin schonend, wenn ich von einem Imageproblem rede und nicht davon ausgehe, dass die Schweiz zu Recht als Fluchtburg verurteilt wird.» Solche Voten stachelten an. Moderator Roger Köppel, wie gewohnt radikaler Verfechter der Schweizer Sache, sowie Unternehmer und SVP-Nationalrat Peter Spuhler gaben Kontra. Spuhler wehrte sich, er spüre nichts von einem schlechten Image der Schweiz, wenn er im Ausland unterwegs sei.

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Wohlwollender als Verheugen gab sich der österreichische Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel, der mit rhetorischer und analytischer Brillanz punktete. Aber auch er monierte, die Schweiz habe «die nationale Karte zu stark gespielt» und zu spät auf die OECD-Standards eingelenkt. Es sei falsch, sich in der Debatte «aus überbordendem Heimatgefühl in einen Wirbel hineinzureden. «Dass es hier um Leben oder Tod und den Untergang des Finanzplatzes Schweiz gehen soll, ist absurd.»

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