Ivo Adam ist kein Unbekannter. Der junge Mann (Jahrgang 1977) mit dem Aussehen eines Oberstufenschülers und dem Charme eines Lausebengels macht regelmässig von sich reden, ob als Kochweltmeister, als Rezepte-Rapper oder als TV-Werbestar («Ivan, du solltest wirklich Koch werden»). Bei diesen Auftritten trägt er jeweils seine Jugend wie ein Markenzeichen vor sich her und tut so, als wäre der Erfolg ein Geschenk des Himmels.

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Passionierter Handwerker. Im Ristorante Seven, das idyllisch am oberen Ende des Hafens von Ascona liegt, vermittelt er ein anderes Bild: Wer ihn durch die grosszügige Glasscheibe zwischen Gaststube und Küche erblickt, sieht keinen überdrehten Schwätzer, sondern einen konzentrierten Handwerker mit leuchtenden Augen, in denen sich seine Leidenschaft für das Kochen spiegelt.

Im Lokal mit der dunklen Ausstattung und den edlen Materialien kümmert sich eine Schar junger Kellner und Kellnerinnen jenseits der in diesem Restaurantsegment üblichen Steifheit um das meist gutbetuchte und hauptsächlich deutsch sprechende Publikum.

Auf der Karte ruft sich die Besitzerfamilie Breuer in Erinnerung: Der Millionär aus Deutschland mag das Leben im «Siebnerpack» (die Anzahl seines Nachwuchses). Die Zahl stand hier nicht nur Pate für den Namen des Lokals, sondern ist ebenfalls Leitfaden beim Angebot (7× kreativ, 7× Land, 7× Sushi und Sashimi).

Heimischer Boden. Wir entscheiden uns für das Monatsmenu, das selbstverständlich aus sieben Gängen besteht, und lassen uns für die nächsten paar Stunden auf eine interessante Entdeckungsreise entführen: Erfreulich ist, dass Adam weitgehend auf teure und prestigeträchtige Produkte verzichtet, er bleibt auf heimischem Boden, vertraut der Region und vor allem seiner Fantasie. Zur weissen Polenta etwa gibt es ein pochiertes Ei und etwas Brie, zum Rehrücken reicht er Cassiskohlrabi mit Kichererbsen und Kümmel, und der Brasato darf im Merlot mit Kumquat und Petersilie schmoren. Schön ist, dass die verschiedenen Aromen gut zum Tragen kommen, und gut ist, dass die Portionen nicht zu gross sind. Man verträgt den Siebengänger locker und stösst am Ende freudig auf das so überzeugende wie charmante Essen an – mit dem letzten Schluck vom Merlot Quattromani der Winzer Brivio, Delea, Gialdi und Tamborini.

  • Unbedingt essen: Sushi und Sashimi – einmal anders!
  • Wartezeit vom Platznehmen bis zum ersten Bissen: 20 Minuten.
  • Diskretionsfaktor: Hierher kommt man, um zu sehen und gesehen zu werden, nicht um sich zu verstecken.

 

Ristorante Seven
Piazza
6612 Ascona
Telefon 091 780 77 77