Der 74-jährige James Licini ist gelernter Schlosser. Seit den 1970er-Jahren gehört er jedoch zu den bedeutendsten Eisenplastikern der Schweiz. Die Galerie Fischer in Luzern zeigt seine Werke unter dem Titel «James Licini – Stahlbau». Als Plastiker ist Licini Autodidakt. Aufgrund seiner Schlosserausbildung sind Materialkenntnis und technische Perfektion Markenzeichen seiner Arbeiten.

Sein Frühwerk der Jahre 1968 bis 1973 umfasst Assemblagen aus zusammengeschweissten Alteisenteilen, die an Arbeitsgeräte aus der Schlosserwerkstatt erinnern. Später fertigt er neben Stelen kompakte Kompositionen und ineinanderverzahnte Blechhohlkörper. Gleichzeitig entstanden funktionslose, ironische Paraphrasen auf die Maschinenwelt. Zu den Stahlplastiken ab 1986 wurde Licini durch seine Arbeit auf dem Bau angeregt. Der Künstler nennt sie schlicht Stahlbau. Sie bestehen aus Doppel-T-Trägern, Winkeleisen und massiven Stahlplatten, die er direkt ab Fabrik bezieht. Aufgrund ihres Materials und ihrer schlichten Schönheit sind sie Ausdruck einer modernen Weltsicht, die Kunst und Industrie verbindet. Die Stelen zeichnen sich durch geringe künstlerische Eingriffe aus: Drei mit dem Schneidbrenner auf unterschiedliche Länge gekürzte Träger und Winkeleisen sind im rechten Winkel zusammengeschraubt. In den Raumstrukturen mit quaderförmigem, asymmetrischem Aussehen verschachtelt Licini die Trägerteile und Winkeleisen ineinander. Seit 1996 verwendet er den Würfel als Modul. T-Träger sowie mehrfach geknickte Hohlprofile formiert er zu Kuben und hochkant stehenden Quadern. (ba)

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www.fischerauktionen.ch, bis 16. März 2012