Jeden Winter schnallen sich Herr und Frau Schweizer die Bretter an die Füsse und düsen die verschneiten Berge hinunter: Skifahren zählt hierzulande schliesslich als Nationalsport. Doch wer Winterferien geniessen will, muss jedes Jahr tiefer in die Taschen greifen. Entwickelt sich Skifahren und Snowboarden mehr und mehr zum Luxusgut?
Besonders angestiegen sind die Preise bei den Skipässen: Rund 10 Prozent mehr kosten diese im Schnitt als im Vorjahr. Das zeigt eine Analyse der Bank Cler, die zusammen mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut Bak Economics 14 Schweizer Skigebiete untersucht hat. Eine Ausnahme gibt es: Davos Klosters GR und Andermatt Sedrun UR/GR halten ihre Preise für das Skiticket stabil.
Doch die Preisunterschiede für eine Woche Skiferien sind enorm. Am günstigsten ist es im Tessin: Für eine Woche bezahlt eine vierköpfige Familie in Airolo TI Mitte Februar 3399 Franken. Am meisten kostet dagegen eine Woche in Zermatt VS: Für eine Woche muss eine Familie 11'787 Franken bezahlen! Im Preis eingeschlossen: Skipass, Unterkunft, Skiverleih, Kurtaxe. Zudem wurde eine Halbtages-Ski-Schule für die Kinder für 5 Tage einberechnet. Was nicht beachtet wurde, sind variable Kosten für Essen, Unterhaltung und die Reisekosten.
Neben Zermatt ist es auch in Gstaad BE und St. Moritz GR eher teurer. Weniger zahlen Familien dagegen in der Aletsch Arena VS oder in Andermatt-Sedrun. Skiausrüstung sowie die Skischule kosten etwa gleich viel wie im Vorjahr.
Frühbucher werden belohnt
Vor allem bei den Unterkünften lohnt es sich, früh zu buchen. Wer bis spätestens im Juni Skiferien für 2026 gebucht hat, konnte von einer grösseren Auswahl und tieferen Preisen profitieren.
«Der Buchungszeitpunkt entscheidet mehr denn je über die Kosten der Skiferien», sagt Samuel Meyer (44), CEO der Bank Cler. «Wer im Frühling bucht, hat nicht nur die grössere Auswahl, sondern zahlt bei den meisten Destinationen auch deutlich weniger als im Oktober.» Im Schnitt waren Unterkünfte diesen Oktober 16 Prozent teurer als im Vorjahr.
Die Analyse zeigt: Im März kostete eine Familienunterkunft auf Airbnb in Saas-Fee VS im Schnitt 2405 Franken. Bei einer Buchung im Oktober hat sich der Preis auf 5152 Franken mehr als verdoppelt. Auch in den Skigebieten in Zermatt, Gstaad und Flims Laax Falera GR kommt es sehr darauf an, wann man bucht.
Bei Skischulen gibt es oftmals ebenfalls einen Frühbucherrabatt: Wer bis Ende Oktober bucht, profitiert je nachdem von 5 bis 10 Prozent Vergünstigung.
Paare profitieren etwas mehr
Gute Nachrichten gibt es für Paare: Wer ohne Kinder verreist, bezahlt im Schnitt 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Doch die Preise bleiben auf hohem Niveau, da sie im Vorjahr sehr stark angestiegen sind.
Am teuersten wird es für Paare in Verbier VS: Eine Woche Skiferien (Gesamtpaket) kosten im Walliser Skigebiet 6763 Franken. Ähnlich viel zahlen Paare in Gstaad oder St. Moritz.
Wer als Paar weniger als 3000 Franken bezahlen will, fährt für eine Woche nach Airolo für 2465 Franken. Auch in Adelboden (3116 Fr.) oder Engelberg-Titlis OW (3590 Fr.) zahlen Paare deutlich weniger. Hinzu kommen jedoch die Kosten für Anreise, Verpflegung sowie Unterhalt.
Für steigende Preise sorgen vor allem die hohen Personalkosten wegen des Fachkräftemangels sowie die hohen Einkaufskosten in der Hotellerie. In Flims Laax Falera, Engelberg-Titlis und in St. Moritz sind die Kosten insgesamt für eine Woche Skifahren um über 10 Prozent gestiegen.
Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.

