Es ist das Protz-Anwesen schlechthin. Edles Gebäude, 5500 Quadratmeter, das grösste private Seegrundstück der Stadt Zug. 50 Millionen Franken soll die Villa kosten, die seit Ende Juni zum Verkauf steht. Kein Wunder sagte Robert Ferfecki von der verantwortlichen Maklerfirma Fine Swiss Properties zu Blick: «Wer diese Villa kauft, ist der König von Zug.» Andere nennen es in Anspielung an Donald Trumps Anwesen in Florida «Zuger Mar-A-Lago».

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Unterdessen ist die Eingabefrist für die Millionen-Angebote abgelaufen. Zug zählt jetzt offiziell zu den Mitbietenden, wie Stadtrat und Finanzdirektor Urs Raschle gegenüber Zentralplus bestätigt. Zuvor seien die Verkäufer bereits im Frühling auf die Stadt zugekommen, sagte Raschle vor wenigen Wochen zu Blick. Schon damals kam das Versprechen: «Wir werden bis Ende September ein Angebot abgeben.» Wie hoch dieses ist, verrät er nicht.

Persönlicher Brief

Bei einem Angebot alleine soll es aber nicht bleiben. Raschle wirbt sogar persönlich um das Luxus-Anwesen. Er habe der Eigentümerfamilie direkt einen Brief geschrieben, so der Stadtrat zum Onlineportal. Und das, obwohl der Kontakt grundsätzlich über die Maklerfirma läuft. Im Brief soll Raschle den Eigentümern deutlich machen, dass selbst das Parlament den Stadtrat beauftragt hat, den Kauf der Villa zu prüfen. «Das verleiht Glaubwürdigkeit und Stärke», meint der Stadtrat gegenüber Zentralplus.

Wie gut die Chancen von Zug für den Zuspruch stehen, ist unklar. Bereits vor ein paar Wochen gab es neben der Stadt bereits wenige Dutzend Wohlbetuchte, die am historischen Gebäude interessiert sind. Darunter auch ausländische Personen. Gut möglich also, dass Zug die teure Villa direkt am Seeufer nicht an einen Oligarchen oder Scheich verlieren will.

Zum Problem könnte aber der Preis werden. Denn für die Stadt sind «50 Millionen eindeutig zu viel», wie Finanzdirektor Raschle zu Blick sagte. Gleichzeitig betont die Maklerfirma schon seit längerem, dass das Anwesen wohl an den Höchstbietenden geht. Das könnte allerdings auch eine Verkaufstaktik sein.

Was mit dem Anwesen im Besitz der Stadt genau passieren würde, ist noch nicht klar. Der Stadtrat lässt durchblicken, dass eine Erweiterung des angrenzenden Seebads Seeliken und des Theater Casinos eine Möglichkeit wäre. Es wird auf jeden Fall kein billiger Spass.