Ingvar Kamprad | VD

Möbelhandel
14–15 Milliarden

Familie Landolt | VD

Beteiligungen
7–8 Milliarden

Heidi Horten | TI

Beteiligungen
3–4 Milliarden

Beim privaten Umzug nach Österreich ging alt Bankier Georges Streichenberg der Witwe Heidi Horten noch zur Hand. Dann wich er – satzungsgemäss, weil 70 Jahre alt – aus dem Vorstand der Horten-Stiftung. Kurioserweise führt das Register dieser Organisation einen anderen Ex-Bankier noch immer als Mitglied, obwohl der bereits 73 Lenze zählt. Sein Name: August («Gustl») von Finck.

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Alte Weggefährte des wohlmeinenden Stifters Horten empfehlen der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht, ein wachsames Auge zu haben. Auf dass die milliardenschweren Assets nicht heimlich nach Austria ausgeschifft werden. Helmut Hortens letzter Wille nämlich soll so lauten: Nur die Erträge aus den Vermögensanlagen darf seine kinderlose Witwe konsumieren, den Grundstock aber nicht antasten. Vertraute des verstorbenen früheren deutschen Warenhauskönigs bezweifeln, ob die Überschüsse aus der Vermögensverwaltung zum Beispiel ausreichen, mal eben eine neue, gegen hundert Meter lange Luxusjacht, die «Carinthia VII», auf Kiel legen zu lassen. Das Protzschiff kostet 150 Millionen Franken. Der folgende Unterhalt weitere 15 Millionen. Pro Jahr.

Stephan Schmidheiny | SZ

Forstwirtschaft | Baustoffe | Beteiligungen
4–5 Milliarden

KLAUS J. JACOBS | GB/ZH

Schokolade | Zeitarbeit | Beteiligungen
2–3 Milliarden

Am 22. Oktober hat der heute mehrheitlich in England in der Nähe von Oxford Lebende einen persönlichen Triumph feiern dürfen. Viel Prominenz war zugegen, als Klaus Jacobs zur Festansprache anhob und an jenem Abend das Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development, ein Institut an der International University Bremen (IUB), offiziell eröffnete. Unter den Gästen befanden sich der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, und der Bundesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer. Klaus Jacobs, der sich vollständig aus dem operativen Bereich seiner Holding zurückgezogen und diesen seinem Sohn Christian überlassen hat, konzentriert sich heute auf die Stiftungsarbeit und sein Zuchtgestüt in der Nähe von Oxford, wo er die meiste Zeit des Jahres verbringt.

In Bremen hat seine 1988 gegründete philanthropische Jacobs Stiftung, in die er seine Anteile am Schokolade- und Kakaoproduzenten Barry Callebaut (69,9 Prozent) und am Zeitarbeitsvermittler Adecco (15,2 Prozent) einlegte, mit einer Schenkung von zehn Millionen Franken den Grundstein gelegt. 2005 soll dann das international ausgerichtete Institut mit insgesamt sieben Professorenstellen und einem Dean in englischer Sprache seinen Betrieb aufnehmen.

Jacobs selber ist überzeugt, dass Menschen immer von neuem vorbereitet werden müssten, sodass sie ein Leben lang neue Möglichkeiten im Arbeits- und im persönlichen Umfeld wahrnehmen könnten. Das Bremer Institut will daneben auch als Beraterin für Ministerien und die Privatwirtschaft auftreten: Sie will Konzepte für die passende Einbindung älterer Arbeitnehmer, Hilfe bei Aus- und Weiterbildungsprogramme oder bei Öffentlichkeitskampagnen anbieten.

Otto Beisheim | ZG

Handel | Immobilien
2–3 Milliarden

Der Countdown läuft: Am 3. Januar wird Handelskrösus Otto Beisheim seinen 80. Ge- burtstag feiern und gleichzeitig die Einweihung seines Beisheim-Centers in Berlin zelebrieren. Die Initialen OB prangen längst gülden auf dem Tower am Potsdamer Platz in der alten Reichshauptstadt. Ob der Jubilar am Feiertag persönlich sein Penthouse bewohnen wird, steht noch in den Sternen. Der Patriarch verabscheut nämlich Massenaufläufe, und die Wintermonate verbringt er für gewöhnlich golfend im US-Sonnenstaat Florida.

2004 gibt es für den Bürger von Baar ZG ein weiteres Jubiläum zu feiern: den 40. Geburtstag der Metro. Gestartet als Cash-and-Carry-Markt in Beisheims Heimat an der Ruhr, spannt die heutige Metro ein Konzerndach über Zukäufe wie die Warenhauskette Kaufhof, die Unterhaltungselektronik-Gruppe Media Markt und Bauhäuser mit Namen Praktiker. Seine Aktien hat der kinderlose Witwer mehrheitlich bei der Professor Beisheim Stiftung eingelegt.

Ernst Beyeler | BS

Kunst
2–3 Milliarden

Ernst Beyeler (82), Galerist und Kunstsammler, zählt sich selber nicht zu den Reichsten im Lande. Alles sei Stiftungsvermögen, das er und seine Frau Hildy ihrer Heimatgemeinde Riehen vermacht hätten, sagt er. Beyeler hat aber weiterhin das Sagen in seiner Fondation, deren Wert Museumsdirektor Christoph Vitali mit zwei Milliarden Franken beziffert. Im Frühjahr drohte Beyeler denn auch mit Wegzug, nachdem der Kanton Basel-Stadt Subventionskürzungen angekündigt hatte.

300 000 Besucher strömen jährlich in den 70 Millionen Franken teuren Prachtsbau der Fondation Beyeler, die mit Werken von Klee, Picasso, Rodin, Warhol, Giacometti und anderen weltweit ihresgleichen sucht. Dennoch ist die Fondation in finanzielle Schieflage geraten: 2004 fallen sieben Stellen dem Rotstift zum Opfer, drei Millionen Franken müssen eingespart werden.

Familie Hilti | FL

Befestigungs- und Abbautechnik
2–3 Milliarden

Nach einem Going-private hat der Martin Hilti Familientrust beim Befestigungs- und Abbautechnikkonzern wieder das Sagen. Das Finanzanlagegeschäft wurde nach Verlusten in dreistelliger Millionenhöhe abgetrennt, nun konzentriert sich Hilti aufs Kerngeschäft. Es läuft so harzig wie die weltweite Baukonjunktur: Der Vorjahresumsatz (drei Milliarden Franken) wird nicht erreicht, beim Betriebsergebnis wird ein leichtes Plus erwartet.

Schon vor Jahren haben die Familienmitglieder den Erbschaftsverzicht auf Hilti-Aktien beschlossen und alle Titel in den Familientrust eingebracht. Die Hiltis leben gut von den Dividenden, investieren in eine Kunstsammlung und alimentieren die eigene Familienstiftung. Über die Martin Hilti Treuhand ist die Familie zu zwölf Prozent am Kapital der VP Bank beteiligt. VR-Präsident der Hilti-Gruppe ist Michael Hilti (57), Sohn des Unternehmensgründers.

Donald M. Hess | GB

Wein | Kunst | Immobilien
400–500 Millionen

Der ehemalige Schweizer Mineralwasserkönig hat sich 2002 vom operativen Geschäft zurückgezogen und seine Val-ser-Quelle an Coca-Cola verkauft. Die nach ihm benannte Gruppe mit Aktivitäten in den Bereichen Wein, Gastronomie und Hotellerie brachte Donald Hess mit dem grössten Teil seiner Kunstsammlung in den in Jersey domizilierten Hess Foundation Trust ein. Seither führt Max Lienhard als Präsident und VR-Delegierter das Tagesgeschäft, das mit der Verbindung zwischen der Kunst des Weinbaus und der bildenden Kunst eine einzigartige Positionierung aufweist.

Mit dem Einstieg bei der in Australien kotierten Peter Lehmann Wines (PLW) ist der Hess-Gruppe unlängst ein Schachzug geglückt. In Nordamerika (Napa Valley), Südamerika (Argentinien), Südafrika und – neuerdings – Australien besitzt die Gruppe eigene Rebberge. Im Winter hält sich Hess, der seinen Wohnsitz in London hat, mit Vorliebe im Nordwesten von Argentinien auf. Dort unterhält er einen Aussenposten für Geniesser (Bodega Colomé) mit Feinschmecker-Restaurant und 20-Betten-Hotel.

William A. de Vigier | SO/GB

Beteiligungen
200–300 Millionen

Familie Toni Hilti | FL

Nahrungsmittel
100–200 Millionen

«Für Besseresser» steht auf der Homepage unter dem Hilcona- Firmenlogo. Die Konsumen-ten haben sich 2002 daran gehalten: Der Hersteller von Convenience-Food (Pasta, Pizzen, Saucen und Fertiggerichte) mit Sitz in Schaan meldet ein Umsatzwachstum von 5,5 Prozent auf 287 Millionen Franken. Die Ertragszahlen bleiben von jeher unter Verschluss. Hilcona gehört zum Toni Hilti Familientrust und wird von Jürgen und Ekkehard Hilti geführt, den Söhnen des Firmengründers. Das Unternehmen beschäftigt 1000 Mitarbeiter. Cousin Michael Hilti, Trustvertreter beim Befestigungskonzern, sitzt mit im Verwaltungsrat.

Peter Ritter | FL

Treuhand | Bank
100–200 Millionen

Ein unüblich «öffentliches» Jahr für den Anwalt und Treuhänder Peter Ritter, Chef von Ritter & Partner Holding (RPH), CorTrust und Serica Bank: Im liechtensteinischen Verfassungsstreit stellte er sich treu hinter den Fürsten, schritt im Sommer zum Spatenstich für den Bankneubau in Vaduz und zieht sich nun Ende 2003 als Privatinvestor des Privatradios L zurück. Zwölf Millionen Franken liess sich Ritter sein Äther-Hobby über all die Jahre kosten. Sonst gibt es nur Zahlen zur Hausbank: Die Bilanzsumme hat von 293 auf 413 Millionen Franken zugenommen, der Halbjahresgewinn ist auf noch 1,7 Millionen geschrumpft. Bezüglich seiner Vermögensverhältnisse hält sich Ritter, der auch eine Privatschule unterstützt und im Stiftungsrat der Mentor Foundation seines Ziehsohnes Fritz Kaiser sitzt, seit je bedeckt. Die RPH ist in eine Stiftung eingebracht.

Günther J. Schmidt | TI

Pharma
100–200 Millionen

Als Günther J. Schmidt im Hochsommer auf der Nordseeinsel Sylt seinen 85. Geburtstag feierte, sahen seine Gäste, wofür die Initialen seines Namens (auch) stehen: Gesundheit, Jugend, Schönheit. Die Pharmafirma Togal Werk in München und in der Tessiner Wahlheimat des Alleinaktionärs schaffen inzwischen über die Hälfte ihres Umsatzes mit der Fusspflegeserie Efasit. Der Kopfschmerz-Klassiker Togal steuert ein Drittel zum Gesamtgeschäft bei. Der Patriarch legte bereits verbindlich fest, wem das Unternehmen später einmal allein gehören wird: «Der 1979 ins Leben gerufenen Günther J. Schmidt Stiftung in Lugano.»