Ingvar Kamprad

VD
Möbelhandel , Finanzgeschäfte
15–16 Milliarden

siehe Artikel zum Thema «Top ten»

Familie Landolt

VD
Beteiligungen
7–8 Milliarden

siehe Artikel zum Thema «Top ten»

Familie Hilti

FL
Befestigungs- und Abbautechnik
3–4 Milliarden

Nach drei schwierigen Jahren kommt die dümpelnde Baukonjunktur wieder in Fahrt – und der Hilti-Express ins Rollen. Der Global Player für Befestigungs- und Abbautechnik ist in den ersten Monaten 2004 zweistellig gewachsen. Mit einer Betriebsmarge von neun Prozent, 762 Millionen Franken an liquiden Mitteln und einer Eigenkapitalquote von 52 Prozent konnte der Drei-Milliarden-Konzern schon im Vorjahr gute Zahlen vorweisen. Das freut die Eigentümer, die nach einem Erbverzicht alle Aktien in den Martin Hilti Familientrust eingebracht haben. Die Stiftung ist zudem bedeutender Aktionär bei der VP Bank und der Capital Lebensversicherung. Das Gesamtvermögen der Hiltis ist innert Jahresfrist gewachsen und dürfte nun auf etwas über drei Milliarden Franken liegen. Eine Herausforderung wird die Nachfolgeregelung der heutigen Eigentümer sein: Vier Hilti-Stämmen ist ein einziger Spross entwachsen, eine heute 17-Jährige.

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Heidi Horten

TI
Beteiligungen
3–4 Milliarden

Ob die Horten-Witwe inzwischen neben dem persönlichen Umzugsgut auch werthaltige Depots aus dem Tessin nach Österreich hat bugsieren lassen, entzieht sich der Kenntnis der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht. Die Berner Behörde überwacht lediglich die Erfüllung des Stiftungszwecks, nicht aber die Buchhaltung. Scharf ausfallen müsste eigentlich die Kontrolle durch die Steuerverwaltung des Kantons Tessin, denn nach dem Tod des kinderlosen Multimilliardärs Helmut Horten im Jahre 1987 übernahm dessen Witwe den gigantischen Nachlass lediglich als Vorerbin. Der frühere deutsche Kaufhauskönig hatte ausdrücklich die Sonnenstube zum Nacherben bestimmt. Als Willensvollstrecker berief Horten ranghohe Kadermitglieder des damaligen Bankvereins, der heutigen UBS. Für die Nutzniesserin Heidi Horten hatte diese Konstruktion einen geldwerten Nebeneffekt: Der Kanton Tessin begnügte sich mit einer minimalen Erbschaftssteuer.

Klaus J. Jacobs

GB/ZH
Schokolade, Zeitarbeit, Beteiligungen
3–4 Milliarden

Klaus J. Jacobs ist noch einmal aus dem selbst eingerichteten Ruhestand zurückgekehrt. Der Patriarch hat sowohl bei der familieneigenen KJ Jacobs Holding wie auch bei der Stiftung für eine neue Ordnung sorgen müssen. Dabei hat er seinen ältesten Sohn, Johann Christian, mit der Stiftungsarbeit betraut und aus der Holding abgezogen. Dort kommt der Zweitälteste, Andreas, neu zum Einsatz. Gleich selber angetreten ist das die meiste Zeit nahe Oxford lebende Familienoberhaupt in einer der wichtigsten Beteiligungen: Beim weltgrössten Zeitarbeitsvermittler, Adecco, ist Klaus J. Jacobs nach dem Auftauchen von Buchhaltungsproblemen wieder in den Verwaltungsrat eingetreten und teilt sich neuerdings das Präsidium mit Co-Mehrheitsaktionär Philippe Foriel-Destezet.

Otto Beisheim

ZG
Handel, Immobilien
2–3 Milliarden

Das Jahr 2004 hatte für den Metro-Handelsmilliardär Otto Beisheim verheissungsvoll begonnen: Feier des 80. Geburtstags nur mit Freunden am 3. Januar in Florida sowie Einweihung seines Denkmals, des 750 Millionen Franken teuren Beisheim-Centers (BC) am Potsdamer Platz in Berlin eine Woche später. Es folgten Horrormeldungen: Feuer im BC, Evakuierung der Gäste aus dem Nobelhotel Ritz-Carlton, dem prominentesten Mieter im BC. Dann Legionellen in der Wasserleitung, die eine wochenlange Schliessung und so einen erneuten Imageschaden für die Fünf-Sterne-Herberge mit sich brachten. Die wohl bitterste Nachricht folgte im Herbst. Nach beinahe 35 Jahren Mitarbeit setzt Beisheim seinen einst mächtigsten Helfer, Erwin Conradi, vor die Tür. «Keine Vorverurteilung», weigert sich der Patriarch, Gründe für den Rauswurf seines Majordomus zu nennen. Allerdings filzt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG nachträglich sämtliche Deals, die Conradi für Beisheim eingefädelt hat. Der kinderlose Witwer, früher ein trickreicher Versteckspieler, tritt nun öfter öffentlich in Erscheinung, etwa im bayrischen Trachtenanzug bei der Metro-Hauptversammlung in Düsseldorf oder in einer schmucken Uniform der Tegernseer Gebirgsjäger. Am Tegernsee weilt der Bürger von Baar ZG jetzt wieder häufiger, fördert Traditionsvereine wie die Gebirgsjäger. Das Jackett, behängt mit Orden, erinnert an das Outfit von Kriegsveteranen. Neben das Bundesverdienstkreuz hat Beisheim das Eiserne Kreuz und das so genannte Sturmabzeichen der Wehrmacht aus Weltkrieg zwei geheftet. Seine Zugehörigkeit zur SS-Leibstandarte Adolf Hitler hatte der bald 81-Jährige nie geleugnet, allerdings auch nicht zur Schau gestellt.

Ernst Beyeler

BS
Kunst
2–3 Milliarden

Wenn die «Art» im Juni 2005 ihre Pforten öffnet, wird erstmals nach 35 Jahren einer ihrer prominentesten Aussteller und Mitbegründer fehlen. Mit 83 Jahren hat sich Ernst Beyeler dazu entschlossen, der bedeutenden Kunstmesse den Rücken zu kehren. Für den Doyen der Schweizer Galeristenszene, von dem es heisst, er interessiere sich nur für Bilder ab 100 000 Dollar, war der Kunsthandel ohnehin stets nur ein Mittel zum Zweck. Die besten Stücke behielt der Stargalerist aus Prinzip immer für sich. Das Kondensat seiner lebenslangen Sammelleidenschaft lässt sich im Prachtsbau der Fondation Beyeler in Riehen bestaunen: auserlesene Spitzenwerke des Impressionismus und der klassischen Moderne von Monet bis Mondrian. Geschätzter Wert der Sammlung: zwei Milliarden Franken.

Donald M. Hess

GB
Wein, Kunst, Immobilien
400–500 Millionen

Der frühere Schweizer Mineralwasserkönig hat sich vor zwei Jahren aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und seine Valser-Quelle an den US-Getränkegiganten Coca-Cola verkauft. 125 Millionen Franken aus dem Valser-Erlös investierte Donald M. Hess im Herbst letzten Jahres in eine Mehrheitsbeteiligung an der renommierten Peter Lehmann Winery im australischen Barossa Valley. Auch im Westen der USA, in Südafrika und in Argentinien besitzt und bewirtschaftet die Berner Hess Group ausgedehnte Rebbauflächen: Rund 15 Millionen Flaschen Qualitätswein werden weltweit pro Jahr abgefüllt. Neben seiner Passion für edle Tropfen gilt der 68-jährige Familienunternehmer als einer der profiliertesten privaten Kunstsammler der Schweiz. Seine Weingüter im Napa Valley und in Südafrika hat Donald Hess schon seit längerem mit ausgesuchten Werken zeitgenössischer Künstler veredelt. Ein drittes exklusives Privatmuseum lässt der Berner Gastro-Enthusiast gegenwärtig in einem abgelegenen Tal in Nordargentinien auf über 2000 Metern Höhe errichten.

Familie Toni Hilti

FL
Nahrungsmittel
100–200 Millionen

The trend is my friend: Wenn immer mehr Leute immer weniger Zeit zum Kochen haben, klingeln bei Hilcona, Produzentin von Convenience-Food, die Kassen. Seit 1997 hat sich der Umsatz auf 302 Millionen Franken fast verdoppelt. 62 Prozent vom Umsatz macht der Bereich von Frisch-Convenience aus, also von Produkten mit einer Haltbarkeit von ein bis drei Tagen. Eine eigene Vertriebsorganisation beliefert mittlerweile rund 1200 Verkaufspunkte, so auch die Valora-Kette. Hilcona publiziert keine Ertragszahlen. Das Unternehmen gehört zum Toni Hilti Familientrust, ist in eine steuerschonende Stiftung eingebracht und wird von Jürgen und Ekkehard Hilti geführt.

Günther J. Schmidt

TI
Pharma
100–200 Millionen

Mit 86 Lebensjahren zählt der Wahltessiner Günther J. Schmidt zu den Senioren unter den aktiven Firmenchefs. Der Alleinaktionär der Pharmafirma Togal-Werk und der gleichnamigen Schwesterfirma in Lugano TI schwimmt allerdings stets voll mit auf der Welle des Zeitgeistes. Wenn Teenager es gerade geil finden, T-Shirts zu tragen mit Werbelogos traditionsreicher Unternehmen wie Togal, bietet er solche Leibchen halt feil im eigenen Internetshop. Das elektronische Minikaufhaus offeriert auch andere Bestseller wie Efasit-Fusspflegemittel, einen Ramadama-Magenbitter oder die bewährte Brother’s-Love-Schnurrbartwichse. Nur für das Ursprungspräparat Togal müssen Schmerzgeplagte weiterhin persönlich zur Apotheke laufen.