Kompakte SUVs, also kleine Möchtegern-Geländehüpfer zwischen Nissan Qashqai und VW Tiguan, lassen die Kassen der Hersteller derzeit besonders süss klingen. Praktisch und handlich wie ein Golf, gelingt es den kleinen Hochsitzern geschickt mit den Träumen ihrer Besitzer zu spielen: Man könnte doch, wenn man nur wollte. Zum Beispiel einen Ausflug ins Gelände wagen. Oder: Ich fahre noch sicher weiter, wenn die anderen Autofahrer schon tief in der Schneewehe stecken. Ausgerechnet die japanischen Allradspezialisten von Subaru konnten in diesem Boomsegment aber bislang nicht mitspielen. Ab März 2012 soll der XV diese Lücke füllen.
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Bei den Abmessungen bietet der XV ordentlichen Klassendurchschnitt. 4,45 Meter lang und 1,57 Meter hoch, damit passt er genau zwischen Qashqai und Tiguan. Mit seinen schwarzen Kunststoff-Anbauteilen wirkt er jedoch rustikaler als viele seiner Konkurrenten. Im Innenraum warten keine grosse Überraschungen. Doch sind die Materialien hochwertiger als bisher von Subaru gewohnt. Alles passt fast perfekt zusammen, klappert auch auf üblem Kopfsteinpflaster nicht. Vier Erwachsene sitzen ordentlich, vorne auf angenehm gepolsterten Sitzen. Der Knieraum hinten wird jedoch knapp, wenn Daddy Langbein hinter dem höhen- und weitenverstellbaren Lenkrad Platz nimmt und sich dort gemütlich einrichtet. Der Platz im Kofferraum: 380 Liter. Das ist nicht gerade üppig, knappes Golfmass, ein Tiguan schluckt 500. Für den knappen Raum gibt es einen Grund: Wie üblich bei Subaru, wird auch der XV nur mit permanentem Allradantrieb verkauft. Ausserdem verstecken sich unter dem Boden des Laderaums noch Fächer für Kleinkram.
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Unter der vorderen Haube brummen wahlweise drei laufruhige Vierzylinder-Boxermotoren, zwei Benziner (1,6-/2,0-Liter, 114/150 PS) und ein Diesel (147 PS). Subaru ist weltweit übrigens der einzige Hersteller, der seinen Diesel boxen lässt. Und vor allem der Diesel gefällt mit gepflegten Umgangsformen. Einmal warmgelaufen, geht das Dieselnageln im typischen, angenehm tief brummenden Boxsound fast komplett unter. Zudem legt sich der Selbstzünder ordentlich ins Zeug. Obwohl er mit 147 PS drei weniger leistet als der grosse Benziner, beschleunigt er flotter: nur 9,3 Sekunden benötigt er für den Spurt auf 100 km/h, der Benziner braucht 10,5. Klarer Fall: Mit seinem üppigen Drehmoment (350 Nm von 1600 bis 2400 Touren) ist der Selbstzünder den beiden Benzinern deutlich überlegen – vor allem im Drehzahlkeller. Unter 4000 Touren schnarren die nämlich eher lustlos vor sich hin, erwachen erst darüber zum Leben. Sportlich stramm stimmten die Ingenieure das Fahrwerk ab. Auf guten Wegen kein Problem, auf schlechten werden die Insassen dann ordentlich durchgeschüttelt. Die komfortabel leichtgängige Servolenkung passt da nicht so recht ins Bild. Mit ihrer elektrischen Unterstützung arbeitet sie nicht so gefühlvoll wie eine gute hydraulische Servolenkung.
Der Preis ist heiss
Gelungen sind die mechanischen Getriebe. Leicht schaltbar, passend übersetzt. Für die Benziner bietet Subaru gegen 2000 Euro Aufpreis eine stufenlose Automatik an. Mit der können wir uns aber nicht so recht anfreunden. Erstens schrumpft die Anhängelast auf 1200 Kilogramm (1500 Kilo beim 1,6-Liter-Benziner, 1600 beim 2,0). Zweitens – typisch CVT-Getriebe (bei Subaru Lineartronic genannt) – lässt es beim Anfahren und Beschleunigen den Motor aufheulen. Das hört sich an wie bei einem blutiger Fahranfänger, der die Kupplung gnadenlos durchrutschen lässt. Und wer fährt schon gerne wie ein Anfänger? Pluspunkt CVT: Es hilft dem Fahrer ein klein wenig beim Sparen (6,3 statt 6,6 l/100 km beim 1,6-Liter, 6,6 statt 6,9 l/100 km beim 2,0-Liter). Die grosse Stunde des XV schlägt beim Preis: Der 1.6 i Active steht für 21.600 Euro in der Preisliste. Echt gut, denn Front-, Seiten- und Kopfairbags sind auf allen Plätzen Serie. Klimaautomatik, E-Fenster, ZV, CD-Radio und natürlich permanenter Allradantrieb ebenfalls. Der teuerste Diesel mit Exclusive-Ausstatung kostet 33.090 Euro. Inklusive Leder, elektrisch verstellbarem Fahrersitz, Glasschiebedach, Rückfahrkamera und Navigation.
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