Sein Debüt in der Schweizer Wirtschaft war viel versprechend: Marc-Milo Lube, Jahrgang 1970, wurde im Frühjahr 2000 vom Verwaltungsrat der Zürcher Softwarefirma Think Tools zum CEO ernannt, und der Kurs der Think-Tools-Aktie ging nach dem IPO ab wie ein Champagnerkorken. Doch als an der New-Economy-Party das Licht ausging, war der Wunderknabe entzaubert. Als Lube Ende September 2000 aus dem Ablauf der Sperrfrist für seine 57 000 Think-Tools-Aktien beherzt Kapital schlug, liessen ihn alle fallen. Nur Fabrizio Verdiani hielt zu ihm. Ihn hat Lube bei Amtsantritt als CFO zum Zürcher Start-up geholt. Die beiden galten als unzertrennlich. Die «Zwillinge» verliessen die inzwischen ins Trudeln geratene Think Tools Ende 2000 gemeinsam. Kein Zufall, dass das Duo Lube/Verdiani dieser Tage mit einer Geschäftsidee namens Twinclub aufwartet. Dafür suchen sie 50 Jungunternehmer von «Wachstumsunternehmen in ähnlichem Entwicklungsstadium» (Lube), die je drei Prozent ihres AK bei der Twinclub Holding mit Sitz in Pfäffikon einlagern. Nach vier Jahren soll abgerechnet werden: Fünfzigmal die drei Prozent (neu bewertet) minus zehn Prozent für die Twins. Was vom Aktienpool übrig bleibt, wird unter die 50 Members verteilt. Lube, der sich ungeniert als «Unternehmer, der Unternehmern hilft» bezeichnet, lockt die Jungunternehmerschaft mit Schlagworten wie «Risikodiversifikation» und «inhaltliche statt finanzieller Unterstützung». Die beiden haben mit dem Twinclub eine bildschöne Konstruktion hingekriegt: Ihnen winken wieder einmal fette Einnahmen bei null Risiko und kaum Kosten.
Partner-Inhalte