Wegen des Verdachts des Diebstahls von Bildern des Malers Pablo Picasso hat die französische Polizei einen Kunsthändler festgenommen. Anzeige erstattet hat Picassos Stieftochter Catherine Hutin-Blay, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Justizkreisen erfuhr.

Die Tochter von Picassos zweiter Ehefrau Jacqueline Roque hatte nach eigenen Angaben festgestellt, dass Werke auf dem Kunstmarkt aufgetaucht sind, die sie dem nun festgenommenen Händler zur Aufbewahrung anvertraut hatte.

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Spedition in Paris durchsucht

Weitere Bilder hatte sie auf Fotos der Privatsammlung des russischen Oligarch Dmitri Rybolowlew erkannt, der in Monaco lebt und Präsident des dortigen Fussballclubs AS Monaco ist. Nach Angaben aus Justizkreisen wurden die Ermittlungen bereits Ende März eingeleitet, ermittelt wird wegen Diebstahls, Hehlerei und Betrugs.

Der Kunsthändler wurde am Montag festgenommen, am Mittwoch befand er sich noch in Polizeigewahrsam. Am Montag wurde auch der Sitz einer auf den Transport von Kunstwerken spezialisierten Spedition in Paris durchsucht.

Schweizer verwickelt

Laut der Zeitung «Tagblatt» aus Luxemburg sowie englischen Medien soll es sich bei dem festgenommen Kunsthändler um Olivier Thomas handeln. Dieser sei Präsident des Freeports in Luxemburg und damit Nachfolger des kürzlich von diesem Posten zurückgetretenen Schweizers Yves Bouvier.

Gegen Yves Bouvier wird in Monaco wegen Verdachts auf Betrug und Mithilfe zur Geldwäscherei ermittelt. Grund ist eine Klage von Dmitri Rybolowlew gegen Bouvier. Der wirft dem Schweizer vor, ihm zu hohe Preise für Gemälde verrechnet zu haben.

(sda/tno)