3,8 Millionen Franken für das Zentrum von St. Gallen, 2,5 Millionen Franken für die Zürcher Bahnhofstrasse, 1,4 Millionen für die Luzerner Innenstadt – in den vergangenen ein, zwei Jahren haben grosse Schweizer Städte massiv in neue Weihnachtsbeleuchtungen unter Namen wie «Lucy», «Aller Stern» und «Lulu» investiert. In Basel, wo man sich gerne als Nummer 1 der Weihnachtsstädte sieht und den Lichterglanz in Etappen erneuert, werden die jährlichen Unterhaltskosten mit 500 000 bis 750 000 Franken beziffert. Da nehmen sich die 90 000 Franken, welche die Berner City jährlich veranschlagt, schon fast bescheiden aus.

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«Das Geschäft mit Weihnachtsbeleuchtungen läuft seit fünf bis sechs Jahren sehr gut», sagt Heinz Brandenberger von der Zürcher Elektrotechnik-Firma Kummler  +  Matter. Zum Portfolio gehört unter anderem «Lucy» von der Bahnhofstrasse. Ein Treiber für den Boom ist die neue LED-Beleuchtung, die mittlerweile warm wie die gewohnte Glühlampe leuchtet, Lichtspiele ermöglicht, 90 Prozent der bisherigen Energie einspart und viel dauerhafter ist. Statt 25 bis 40 Prozent der Lämpchen pro Weihnachtszeit müssen nur noch 2 Prozent ersetzt werden. «Bei 20 000 Lämpchen sinken die Betriebskosten um 40 000 Franken», rechnet Brandenberger vor. Allerdings ist LED pro Lichtpunkt in der Anschaffung sechsmal teurer als herkömmliche Glühlampen.

Deshalb werden die Sternenhimmel in den Städten schrittweise umgerüstet – sobald die Vorräte an ökologisch geächteten Glühbirnen aufgebraucht sind und es das Budget der meist privaten City- oder Quartiervereinigungen zulässt. Den Totalersatz gibt es dann, wenn der Steuerzahler zahlt – wie etwa in St. Gallen.

Und was den Kommunen recht ist, ist Unternehmen sowie Herrn und Frau Schweizer billig. Sie dekorieren ihre Hausfassaden mit LED-Weihnachtsmännern, -Girlanden und -Sternenketten. Sehr zur Freude der Lichterverkäufer wie Fabio Damico von der Firma Keller Fahnen: «Wir haben im Oktober rund 20 Prozent mehr verkauft als im Vorjahresmonat.»