Seit vier Jahren steht der Basler schon an der Spitze der grössten Schweizer Versicherung. Doch lange wirkte Martin Senn im Stillen – ausserhalb der Branche war sein Name kaum ein Begriff. Bekannt wurde er erst im Zusammenhang mit einem tragischen Ereignis: dem Selbstmord seines Finanzchefs Pierre Wauthier vom letzten Herbst, der Zurich Insurance in eine Identitätskrise stürzte. Der Suizid führte auch zum Rücktritt von Josef Ackermann als Präsident des Konzerns.

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Plötzlich waren die Scheinwerfer auf dessen Teppichetage gerichtet und offenbarten ein Machtgerangel in der obersten Führung. Senn und sein Präsident Ackermann waren wie Feuer und Wasser – hier der vorsichtige Versicherungsmann, dort der machtbewusste Glamourbanker. Der Ex-Chef der Deutschen Bank kritisierte Senn in der Folge indirekt und attestierte dem Konzern «strategisch und operativ erheblichen Handlungsbedarf». «Die Fakten sprechen eine andere Sprache», konterte Senn trocken.

Er kann Härte zeigen

Nach dem Abgang von Ackermann gestärkt, setzt Senn auf Bewährtes wie die hohe Dividendenrendite, welche die Zurich Insurance Group in den Augen der Investoren attraktiv hält. Er kann Härte zeigen: Zwar stieg der Halbjahresgewinn an, aber trotzdem musste sich der Konzern von 670 Angestellten trennen.

Senn war selber lange Banker. Angefangen hat er 1976 beim damaligen Bankverein, wo er 18 Jahre lang blieb. Dann wechselte er zur Credit Suisse, wo er seinen Förderer Rolf Dörig kennen lernte, der Senn 2003 zur Swiss Life nachzog und ihm so den Wechsel in die Versicherungsbranche ermöglichte. 2006 ging Senn zur Zurich-Gruppe, zunächst als Chief Investment Officer, 2010 wurde er CEO.

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