Wenn jeder Brite eine E-Mail weniger pro Tag verfassen würde, dann könnte das Land seinen CO2-Ausstoss um 16'433 Tonnen reduzieren. Das entspricht mehr als 80'000 Flügen von London nach Madrid. Das schreibt die Thomson Reuters Foundation, die sich auf eine Studie des Energieversorgers OVO Energy bezieht. 

Die Rede ist dabei nicht vor irgendeiner E-Mail, sondern oft auch von der sogenannten «Dankes-Mail». Sie wird gerne als Antwort auf den Erhalt einer E-Mail geschrieben. 71 Prozent der Briten sagen, es würde ihnen nichts ausmachen, diese Mail nicht zu erhalten oder selbst zu schreiben – wenn es der Umwelt hilft. 

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Millionen unnötiger E-Mails

Grossbritannien könnte seinen Ausstoss erheblich reduzieren, wenn die Menschen keine unnötigen E-Mails mehr verschicken würden, so die Studienautoren. Sie fordern die Öffentlichkeit auf: «Erst denken, bevor Sie sich bedanken».

Schliesslich versenden die Briten mehr als 64 Millionen elektronische Nachrichten pro Tag, wie die Studie ergab. So belasten Floskeln, die per Mail geschickt werden, die Umwelt. 

Hingehen statt schreiben

Es gehe nicht darum, unhöflich zu werden, sagt Mike Berners-Lee, ein Umweltexperte an der Universität Lancaster, der die Analyse durchgeführt hat. Aber wenn jemand im Büro drei Meter weiter vorne sitzt, dann wäre es angebrachter, einfach rüberzugehen und zu sagen: «Vielen Dank». Die Umwelt würde es danken. Die Studienautoren fanden heraus, dass fast die Hälfte aller Briten häufig E-Mails an Kollegen in Gesprächsdistanz verschickten. 

Studienerheber OVO Energy hat dazu eine Software entwickelt, die erkennt, wann ein Nutzer eine potenziell unnötige E-Mail verschickt hat, und ihn zu mehr Nachdenklichkeit auffordert.

(tdr)