911 – eine magische Ziffernkombination. Der «Elfer» ist «der Porsche schlechthin», sagt Konzernchef Oliver Blume. Er ist «unsere Design-Essenz», sagt Chefdesigner Michael Mauer, aus der er für die anderen Modelle Bezüge ableitet. «Unser Kernmodell» nennt ihn Wolfgang Porsche, Enkel des Firmengründers Ferdinand Porsche, und meint ihn, wenn er ergänzt: «Ich werde immer darauf achten, dass Porsche Porsche bleibt».

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Wolfgangs älterer Bruder Ferdinand Alexander, ein Waldorfschüler mit Spitznamen Butzi, der in Ulm bei Max Bill Gestaltung studiert hatte, schuf das klare, zeitlose Design des 911, der seit 1963 ununterbrochen gebaut wird – in dieser Kontinuität einmalig, weiss Konzernhistoriker Dieter Landenberger. Im kommenden Jahr dürfte der millionste 911 vom Band fahren. Und der VW Käfer und der 911 sind voneinander abgeleitet – die Ikone die Schwester einer weiteren Ikone.

Der Sportwagen 

Wer ein Kind bittet, einen Sportwagen zu zeichnen, sagt Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer, der wird die Silhouette eines 911 geliefert bekommen – jenes freundliche Gesicht, die gewölbten Formen, die Schnelligkeit ohne Aggression versprechen. Und ein 911-Werbeplakat der US-Tochter von Porsche fragte frech: «Jetzt mal ehrlich, haben Sie in Ihrer Jugendzeit davon geträumt, einmal einen Nissan oder einen Mitsubishi zu besitzen?»
 
Ferdinand Porsche hatte mit Sicherheit ganz andere Träume. Der Stammvater war ein Technik-Genie ohne Hochschulbildung, gründete 1931 sein eigenes Konstruktionsbüro in der Stuttgarter Innenstadt: Die «Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH». Diesen Ehrendoktor, den Porsche bis heute im Firmennamen führt, hatte ihm die Technische Hochschule Stuttgart 1924 verliehen – wohl als Dank für den Mercedes-Sieg in jenem Jahr beim brettharten Sizilien-Strassenrennen Targa Florio, den Porsches Kompressor-Motor möglich gemacht hatte.

Konstruktion für Kriegsfahrzeuge

Während und vor dem Krieg musste sich Porsche nicht nur um den Aufbau des Volkswagenwerks in Fallersleben (heute ein Stadtteil Wolfsburgs) kümmern, sondern seine Konstruktion wurde zunächst für Kriegsfahrzeuge wie dem berühmten Kübelwagen genutzt, er entwickelte diverse Kampfpanzer. 1947, als er noch in Kriegsgefangenschaft schmorte, übernahm Sohn Ferry Porsche das Büro vom Vater. Nun bauten die Porsches ihr erstes eigenes Auto: Den 356 – Ferry Porsches Vision vom «Fahren in seiner schönsten Form».
 
Und hier kommt die Schweiz ins Spiel! Lesen Sie, wie der Unternehmer Rupprecht von Senger Porsches Produktionsanlauf unterstützte, wie der Zürcher Hotelier und Autohändler Bernhard Blank am Opernhaus den ersten Showroom für Porsche einrichtete, wer die ersten Schweizer Porsches fuhr, in welchen Kantonen die grösste Porsche-Dichte herrscht, wie die Ikone Porsche 911 entstand und welchen Stellenwert sie in der Schweiz heute hat – und warum der Schweizer Markt für Porsche anders ist als alle anderen Märkte der Welt.

 

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Dirk Ruschmann
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