In EU-Ländern lässt sich angenehm leben, und wer innerhalb der Europäischen Union geboren ist, darf sich glücklich schätzen. Denn eine Staatsbürgerschaft oder eine Niederlassungsbewilligung zu erhalten, ist vielerorts kompliziert. Wobei diese Aussage nicht ganz richtig ist: Der Weg zu den begehrten Dokumenten kann auch sehr einfach sein.

Die Hälfte der EU-Staaten - 14 insgesamt - vergeben nämlich für bestimmte Investitionen eine Niederlassungsbewilligung. Einfacher ausgedrückt: Sie verkaufen Visa gegen Geld. Das geht aus einer neuen Studie der London School of Economics hervor.

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Golden-Visa-Programme: 14 EU-Staaten locken mit der Visa-Vergabe Investitionen an.

Quelle: european.economicsblogs.org

Vier Länder stechen heraus

Über die Jahre wurden fast 40’000 «Golden Visa» verteilt. Besonders freizügig vergeben Spanien, Portugal, Griechenland und Lettland die Papiere – fast 70 Prozent aller Anträge wurden in diesen vier Ländern bewilligt. Und besonders günstig kommt dieser Handel in Lettland zu stehen: Schon 60’000 Euro reichen aus, um berücksichtigt zu werden.

Für die Staaten ist es dennoch ein lohnendes Geschäft, das zeigt der Blick auf Spanien oder Portugal: In diese Länder fliessen über solche Programme je rund 750 Millionen Euro jährlich.

Chinesen investieren in Europa

Die Studie zeigt auch auf, welche Ausländer besonders gerne im Schnelldurchlauf zum EU-Schein kommen: Die Hälfte aller Visa wurden an Chinesen verteilt, Russen machten einen Viertel aus. Auch aus Brasilien, der Türkei oder der Ukraine kommen viele Anträge.

(mbü)