Clemens Maria Schuster

Im fein ziselierten Schweizer Politsystem ist es nicht einfach, den Überblick zu wahren und Schlüsse zu ziehen. Da hilft ein Stück weit die Plattform Politik.ch weiter, die Daten aus dem politischen Zyklus der Parlamente der 26 Kantone und des Bundes aggregiert und analysiert, inklusive aller Vernehmlassungen. Lassen sich Trends aus politischen Geschäften ableiten, quasi als Frühwarnsystem für politische Gewitter? Interessiert an dieser Analysearbeit sind Parteien, Verbände, Firmen, NGOs, Lobbyisten und Politikberater, aber auch die Verwaltung selbst.

Clemens Maria Schuster, Gründer dieser nationalen Polit-Infrastruktur, ist auch nach vier Jahren voll auf Wachstumskurs. Trotz Corona verdoppelte sich das Team in den letzten Monaten, die Algorithmen werden laufend weiterentwickelt und verfeinert. Bereits jetzt liegen Daten und Analysen zusätzlich zu den Landessprachen Deutsch, Französisch, Italienisch auch auf Englisch vor. Und dann steht 2022 ein nächster grosser Schritt an. «Wir expandieren nach Europa», sagt Schuster, ein gebürtiger Österreicher. In ein paar Monaten, sagt er, sind die Daten aus der EU-Politik sowie der europäischen Regulierungsakten ins Angebot von Politik.ch eingebunden. Als Kenner der Schweizer Politik ist er überzeugt, dass die EU auch nach dem Nein zum Rahmenabkommen weiterhin eine zentrale Bedeutung für die Stakeholder in der Schweiz geniesst. Diese will er bedienen.

Schuster ist studierter Philologe und Philosoph und zählt den römischen Nationaldichter Vergil zu seiner Lieblingslektüre. Sein Job freilich ist dem Hier und Jetzt – oder besser gesagt dem Morgen und Übermorgen – gewidmet.