Dorina Bührle

Menschen lassen längst ihre Fitness und Vitaldaten von Gadgets, etwa am Handgelenk, messen – und dieses Prinzip setzen Dorina Bührle (geb. Thiess) und ihr Mitgründer Sascha Bührle, die kürzlich geheiratet haben, auch für Pferde um. Die beiden haben ein handgrosses Messgerät entwickelt, das vom Pferd am Körper getragen wird, Atemrhythmus, Puls, EKG, Temperatur und weitere Daten überwacht und via App verfügbar macht. Diese Daten sind das Wertvolle: Sie erlauben Gesundheitsüberwachung, vor allem aber Prognosen und erste Diagnosen im Sinne einer «predictive healthcare». Und Bührle, Betriebswirtin mit Doktortitel, hat zu Covid-Zeiten dreifache Nutzungszahlen registriert und ist beim Sammeln der Daten, die natürlich anonymisiert sind, «jetzt auf dem Stand, mit dem wir in drei Jahren erst geplant hatten». Der Aufbau von Cloud und IT-Infrastruktur hat deshalb zuletzt viel Kapazität beansprucht. Doch Bührle hat bereits ein neues Produkt lanciert, das eine Geburt voraussagen kann – statt mehrerer Wochen bangen Wartens, bis die Geburt dann urplötzlich beginnt, meldet die App einige Stunden vorher das Ereignis an. Das schont die Psyche des Fluchttiers Pferd und den Schlaf des Züchters. Bald soll die Expertise von Piavita auch auf Kleintiere ausgeweitet werden, sprich etwa Katzen und Hunde – dieser Markt ist noch einmal deutlich grösser.