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Florian Fallegger
Quelle: ZVG

PersonFlorian Fallegger

Neuralimplantate helfen Kranken, indem sie Signale zum Gehirn oder zum Rückenmark aufzeichnen oder einfügen – um unterbrochene oder kranke Leitungen zu überbrücken. Die bisherige Technologie ist jedoch so steif, dass sich oft Entzündungen bilden oder sogar Schnitte entstehen – denn der Körper bewegt sich schon allein bei jedem Atemzug. Dieses Problem begrenzt den Nutzen bisheriger Implantate. Florian Fallegger und seine Mitgründer Nicolas Vachicouras und Ludovic Serex arbeiten mit ihrem Start-up Neurosoft Bioelectronics an der Lösung: Sie haben ein Implantat aus weichen Materialien entwickelt, das sich mitbewegt, hochgradig dehnbar ist, sich sogar in Gehirnfalten hineinlegt – eine mikroskopisch dünne Membran aus einer Mischung von Silikon und Platin. Das erste Produkt hilft bei einer bereits bestehenden Anwendung: Bei Epilepsiepatienten kann es am gewölbten Gehirn viel genauer bestimmen, wo genau das epileptische Zentrum liegt. Klinische Studien starten bald, Fallegger rechnet damit, «dass wir Ende 2022 die Zulassung in den USA erhalten, 2023 dann in Europa». Beim zweiten Produkt schätzt er den Marktstart auf etwa 2029, es wäre ein dauerhaft am Gehirn verbleibendes Implantat, das in schweren Fällen von Tinnitus die Symptome lindern oder sogar eliminieren soll. Fallegger hat an der EPFL Lausanne und danach an der ETH Zürich Materialwissenschaften studiert und dort auch promoviert, zwischenzeitlich am US-Forschungsinstitut PARC in Palo Alto gearbeitet. Sein Fernziel: Auch Menschen mit Querschnittslähmung oder ALS-Patienten helfen zu können.
 

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