Heiko Nieder

Zwei «Michelin»-Sterne, 19 «Gault Millau»-Punkte und nun der Titel «Koch des Jahres 2019» von «Gault Millau Schweiz»: Viel mehr Bestätigung, das Richtige richtig zu tun, kann ein Spitzenkoch nicht bekommen. Der Norddeutsche fühlt sich denn auch zu seinem Beruf berufen, womit er bestens in den kleinen erlauchten Kreis der Schweizer 19-Punkte-Köche passt. «Gault Millau» rühmt Nieder, seit 2008 Küchenchef in The Restaurant des Zürcher Fünfsternehotels Dolder, für seine «arbeitsintensive, intelligente und konsequente Küche». Seine Spezialität: Anrichten mit Pinzette. «Der Gast soll spüren, dass sich jemand nicht nur beim Einrichten des Restaurants Mühe gegeben hat, sondern auch beim Anrichten der Gerichte», erklärt er seinen Hang zum Minutiösen.

Abgesehen von seinem Können am Herd sticht der 46-Jährige vor allem damit aus der Masse der Spitzenköche heraus, dass er sich vorgenommen hat, sich vom Job nicht auffressen zu lassen, im Gegenteil: «Ich möchte nie einer sein, der sein Familienleben für den Beruf opfert.» Als Vater von zwei Töchtern, der es schafft, sich täglich Zeit für seinen Nachwuchs zu nehmen, ist Nieder der lebende Beweis, dass Derartiges schon geht, wenn Mann will.