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Pascal Uffer, Digital Shapers 2023
Quelle: ZVG

PersonPascal Uffer

Pascal Uffer, in der Ostschweiz aufgewachsen, bildete sich an der ETH zum Ingenieur aus, mit Spezialisierung auf Nanotechnologie. Da für ihn das Risiko zu gross war, lebenslang in irgendeinem Forschungslabor hängen zu bleiben, wechselte er zum Beratungsriesen McKinsey, dann zur Private-Equity-Gesellschaft KKR in London. Für diese leitete er den Turnaround von Selecta, später wechselte er in deren Geschäftsleitung. Im Juni 2020, mitten in der Covid-Krise, gründete er Boostbar, ein Unternehmen, das Verpflegungsautomaten anbietet.
Das Timing war perfekt, zumal viele Firmen Lösungen benötigten, um ihre Mitarbeiter zu verköstigen, da die Kantinen geschlossen blieben. Zu den ersten Kunden gehörten das Kinderspital in Zürich und das Hotel Radisson am Flughafen Zürich. Die Technologie, die Boostbar entwickelte, wird auch anderen Betreibern verkauft. «Dadurch verdrängen wir niemanden, im Gegenteil, wir helfen kleineren Unternehmen, schneller zu wachsen», sagt Uffer. «Wir digitalisieren das Einkaufserlebnis. Die Kunden wollen heute mit Verkaufsautomaten interagieren, sie möchten Produktinformationen, Inhaltsstoffe oder Rabatte nachsehen.» Die Technologie von Boostbar wurde deshalb so aufgesetzt, dass diese auch auf bestehende Verkaufsautomaten passt.
75 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen aktuell, sie erarbeiten einen Umsatz von zehn Millionen Franken. Dieser soll in den nächsten vier bis fünf Jahren auf über 100 Millionen erhöht werden. Ende 2024 soll das Geschäft profitabel sein. Geliefert wird nach ganz Europa, in die USA und nach Japan.
Pascal Uffer hat noch viel vor. Jetzt erst recht, da er sich wieder gesund fühlt. Vor 18 Monaten erhielt er die Diagnose Lungenkrebs im Endstadium. Ein neun Zentimeter grosser Tumor war in seiner Lunge gefunden worden, dazu Dutzende Ableger, neun davon im Gehirn. Die Prognose für ein Überleben stand mehr als schlecht. «Damals hatte ich noch ein Ziel: das Unternehmen bis Ende 2022 so aufzusetzen, dass sich niemand Sorgen machen muss, wenn ich sterbe.» Mehrere Chemotherapien, Bestrahlungen und eine Operation hat er seither hinter sich. Für fünf Monate fiel er ganz aus. Dann geschah das Wunder: Seit September 2022 sind alle Tumore inaktiv. Seine Kinder Adele (7) und Leon (6) fragen bereits, ob er nicht weniger arbeiten könne. Ihr Papa sei ja schliesslich der Chef.
 

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