Digital Shapers 2023, Paula Reichenberg

Künstliche Intelligenz droht menschliche Kreativität zu verdrängen und letztlich überflüssig zu machen, mitsamt den entsprechenden Jobs und Unternehmen. Profiteure sind am Ende vor allem Giganten wie Google und Co. So lautet eine verbreitete Befürchtung. Dass die Entwicklung der KI auch gänzlich andere Möglichkeitenbereithält, zeigt Paula Reichenberg mit dem von ihr gegründeten und geleiteten Unternehmen Neur.on. Das Angebot: eine auf Schweizer Anwaltspraxis zugeschnittene, auf KI basierende Übersetzungssoftware. Reichenberg war einst selbst Anwältin in einer grossen Zürcher Anwaltskanzlei, wo sie die übliche Ochsentour mit 80-Stunden-Wochen erlebte.
In ihrer damaligen Beschäftigung erkannte sie das Potenzial für eine Software, die ihrer Berufsgattung das Leben einfacher machen kann, wenn sie auf die sehr spezifischen Bedürfnisse von Schweizer Anwaltskanzleien zugeschnitten ist. Das liefern weltweite Konzerne mit ihren Standardprodukten nicht. Die Geschichte des Unternehmens und der Software ist das Ergebnis eines Such-, Lern-, Forschungs- und Datenerfassungsprozesses, den Paula Reichenberg über rund 16 Jahre durchlaufen hat. Die Besonderheit ihres Produktes geht über massgeschneiderte Lösungen für die besonderen Bedürfnisse ihrer Kundschaft hinaus. Zentral ist auch die Beratung durch Reichenberg und ihr Team. Aus eigener Erfahrung weiss sie, was ihre Kunden brauchen. Dank diesem Verständnis der spezifischen Abläufe bei ihren Kunden und dank ihrer Flexibilität und Kreativität hat sie einen Vorteil, den Konkurrenten oder weltweite Tech-Konzerne nicht so einfach aufwiegen können.