PersonRichard Ettl

Dass der Mittlere Osten und Nordafrika mit Covid-Impfstoff versorgt sind, verdanken sie Richard Ettl. Für Biontech, Johnson & Johnson sowie drei andere Impfstoffhersteller transportiert seine Firma SkyCell das hochkonzentrierte Rohmaterial nach Abu Dhabi, wo es in Ampullen abgefüllt und an die Impfzentren verteilt wird. Die 2012 von Ettl und seinem Kompagnon Nico Ros gegründete Firma baut und vermietet Frachtcontainer für empfindliche Ware. Sensoren stellen in Echtzeit sicher, dass die Ware auf dem richtigen Weg ist und dass die Rahmenbedingungen etwa für Feuchtigkeit, Erschütterungen oder Temperatur eingehalten werden – Internet of Things in Reinkultur und matchentscheidend bei den heiklen Impfstoffen. Neben der Covid-Impfung transportiert SkyCell mehr als 250 Millionen Dosen an anderen Vakzinen, von Kinderimpfstoffen bis zu Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs. 
Eben hat Ettl den Push ins Digitale noch mal verstärkt und eine Plattform zur Überwachung von Medikamentenlieferungen zusammen mit zwei grossen Pharmakonzernen entwickelt. «Quasi die Zentrale, in der alle Lieferungen sichtbar werden», sagt er. Inzwischen ist die Firma auf 135 Mitarbeiter angewachsen: «Wir sind in jedem wichtigen pharmaproduzierenden Land tätig, von den USA über die EU-Staaten bis Australien.» Und SkyCell hat eine weitere Investitionsrunde durchgeführt, zu einer Bewertung von knapp 400 Millionen Franken. «Wir haben neue Schlüsselinvestoren gewonnen, unter anderem den Staatsfonds von Abu Dhabi», freut sich der 35-jährige gebürtige Österreicher.