Die Business-Idee

Bewerbungen so einfach wie Online-Dating machen – das ist das Ziel von Startup-Gründer Thomas Balli aus Zug. «In unserer Smartphone-App kann man sich in Sekundenschnelle mit einem Swipe bewerben», sagt Balli. Jobinteressierte können ein Profil samt Lebenslauf, Skills und Interessen anlegen sowie relevante Dokumente wie Zeugnisse und Diplome hochladen. Ähnlich wie bei Tinder wischt der Bewerber bei angezeigten Jobangeboten dann nach links oder rechts, und schon ist die Bewerbung abgeschickt.

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Der Gründer

Thomas Balli war viele Jahre Personalchef in nationalen und internationalen Unternehmen und hat einen Master-Abschluss in Human Resources und Business Administration. Nachdem er sich 2014 erstmals mit einer Recruiting-Firma selbstständig gemacht hatte, fiel ihm immer mehr auf: «Alle möglichen Prozesse wurden nutzerfreundlich digitalisiert, nur der Bewerbungsprozess ist noch mit endlosen Klicks verbunden.» Seine Idee: «Den Bewerbungsprozess aufs Smartphone holen – sodass der Stellenwechsel wieder Spass macht.» Ende September 2021 gründete er die Mtchbxsystems AG. Yves Giammarresi unterstützt das Mobile-Recruiting-Startup als CTO, Arlinda Ismajli ist für Grafik und Nutzerfreundlichkeit der App zuständig. Für Unternehmen gibt es auch eine Desktop-Version, damit sie sich umfassend mit den Bewerbenden auseinandersetzen können. Ein Bewerbungsgespräch findet statt, wenn beide Seiten Interesse bekunden.

Der Markt

Die meisten Unternehmen fordern Bewerbungen heute nicht mehr in Papierform, sondern per E-Mail oder in verschiedenen Bewerbungstools. «Jobsuchende müssen sich dennoch oft stundenlang durch Stellenportale klicken – das macht Stellenwechsel zeitraubend und aufwendig», sagt Balli, «das ist bei uns anders und unser USP: Ein Matching-Algorithmus mit Übereinstimmungs-Score sorgt dafür, dass nur passende Bewerber oder Bewerberinnen die richtigen Stellen zu sehen bekommen.» Er ist sicher: «Unternehmen sparen durch unsere Vorauswahl Zeit und Geld und Spontanbewerbungen werden durch die Einfachheit wahrscheinlicher.»

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital 

Das Startkapital zur AG-Gründung kam von Thomas Balli selbst. Mittlerweile hat der Gründer auch externe Investoren an Bord geholt: «Wir haben einen signifikanten Betrag bekommen, der uns weiterbringt.» Jetzt gilt es, Nutzerinnen und Nutzer ebenso von der App zu überzeugen wie zahlungskräftige Unternehmen, die Einzelstellen flexibel für mindestens sieben Tage, fix für dreissig Tage oder mehrere Stellen im Enterprise-Paket schalten können. Im April lancierten Balli und sein Team die App. Vorab testeten sie die Abläufe bereits mit renommierten Unternehmen wie Migros, SBB oder Suva. Erste zahlende Kunden und ein paar Dutzend Matches können die Gründer bereits vorweisen. Über Partnerschaften mit Berufsverbänden, Social-Media-Marketing und Schnittstellen zu Stellenportalen erhofft sich Balli künftig Wachstum. «Wenn wir zudem Partner wie die regionalen Arbeitsvermittlungszentren RAV gewinnen könnten, wäre das natürlich super», sagt Balli.

Die Chance

Als HR-Experte kann sich Thomas Balli auch vorstellen, in Zukunft die Dienstleistungsangebote für Unternehmen zu erweitern, etwa im Bereich Active Sourcing, rund um Recruiting-Strategien oder Arbeitgeber-Branding-Kampagnen sowie durch personalisierte Werbeschaltungen von Aus- und Weiterbildungsangeboten – damit würden die Einnahmemöglichkeiten und Skalierungschancen für das Startup noch einmal deutlich steigen.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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