Die Business-Idee

Dartlabs versteht sich als ein Startup für Startups. Einerseits soll die Firma Jungunternehmen helfen, in den USA Fuss zu fassen. Anderseits arbeitet Dartlabs selbst als Inkubator für Firmen, die in einer sehr frühen Entwicklungsphase sind. Firmen, die an Dartlabs andocken, erhalten als Investition einerseits Cash bis 100 000 Franken und anderseits Beratungsdienstleistungen. «Wir glauben, dass es Zeit für eine neue Art von Inkubator ist, einer, der den individuellen Bedürfnissen von Firmen entspricht und bei dem Investoren Teil des Teams werden», so die Gründerinnen Arijana Walcott und Sophie Lamparter.

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Die Gründerinnen

Walcott und Lamparter haben sich im Silicon Valley kennengelernt. Walcott arbeitete am Swisscom-Standort in San Francisco, Lamparter in der gleichen Stadt für Swissnex, eine Organisation, die Schweizer Firmen bei der Vernetzung in ausländischen Märkten hilft. Die Netzwerkarbeit war erfolgreich. So begleitete Lamparter das Startup Mindmaze, das inzwischen eine Milliardenbewertung erreicht hat. Auch Faceshift und Artanim/Dreamscape stehen auf der Erfolgsliste. Genauso intensiv beschäftigte sich Walcott mit den Bedürfnissen von Startups im Silicon Valley. Sie half dem Telekomriesen Swisscom, dort seine Präsenz und das starke Netzwerk aufzubauen. Dieses Wissen ist beiden in ihrer jetzigen Situation nützlich.

Der Markt

Dartlabs ist ein sehr neuartiges Angebot. Die Firma ist nicht ein reiner Inkubator und auch keine reine Beratungsfirma. Diese Besonderheit ist auch beabsichtigt. Entstehen soll eine Art Smart-Money-Accelerator, wie Walcott erzählt. Das sei nicht als Abgrenzung oder Abwertung zu anderen Venture-Capitalist-Firmen zu verstehen. Vielmehr versteht sich Dartlabs als experimentelles Format, das sich nicht so leicht in eine Schublade stecken lässt. «30 bis 35 Startups über die nächsten drei Jahre zu fördern, ist unser Ziel», so die Gründerinnen. «Dafür haben wir eine schlanke Struktur erschaffen, die es in dieser Form in der Schweiz noch nicht gab. Einen Hybrid zwischen einem Angel Club und einem Venture-Capital-Fonds.»

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.

Das Kapital

Neben dem eigentlichen Inkubator besteht eine AG, über die die Investments abgewickelt werden. Die AG besteht aus privaten Investoren, die beiden Gründerinnen sind selbst ebenfalls als Investorinnen engagiert. Die derzeitig Corona-Krise hat das Geschäft bisher nicht sehr stark beeinflusst. Vielmehr bekam ein Startup, das bereits bei Dartlabs angedockt hat – eine Remote-Learning-Plattform –, durch den Digitalisierungs- und Homeoffice-Schub durch Corona Auftrieb. Neueinstellungen wurden hingegen aufgrund der aktuellen unabwägbaren Lage erst mal aufgeschoben.

Die Chance

Walcott und Lamparter wollen mit ihrem Startup dem Netzwerkgedanken treu bleiben – auch in fünf oder zehn Jahren. Dann soll sich der neuartige Inkubator mit Beratungskompetenz über mehrere Kontinente erstrecken und viele Branchen abdecken. Ein Schwerpunkt liegt auf design- und userzentrierten Angeboten. Besonders AI- und VR-Startups stehen im Fokus der beiden. Der Weg in die USA wird für viele Jungfirmen auch weiterhin der ultimative Erfolgsbeweis bleiben – von daher dürfte das Angebot von Dartlabs auf Nachfrage stossen. Das Klischee, dass Schweizer Gründerinnen und Gründer dort ein bisschen zu bescheiden auftreten, entspreche leider immer noch der Realität, so Walcott. Man müsse sich nicht komplett verändern, aber wenn bei einem Pitch vor und nach einem das Blaue vom Himmel versprochen werde, dürften auch Schweizer Gründerinnen und Gründer etwas selbstbewusster auftreten. Dartlabs hilft bei diesem Schritt ins Grosse.

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Stefan Mair
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