Die Business-Idee

Oft geschmacklich und ästhetisch nicht besonders überzeugend, werden Mikrowellengerichte von den meisten nur genutzt, wenn es nicht anders geht. Die Gründer von Noona wollen unsere Einstellung gegenüber diesem Produkt komplett verändern. Möglich machen soll dies ein Ventil, das das Herzstück der Verpackung der Noona-Bowls ist. Dieses gewährleistet, dass wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamin C bei der Zubereitung erhalten bleiben. Das soll ein besseres Geschmackserlebnis genauso gewährleisten wie eine bessere Optik. Das für die Gründer von Noona «revolutionäre» Gegendruckgaren ermöglicht es zudem, verschiedene rohe Lebensmittel in einem Rezept zu kombinieren. Die erhältlichen und leicht erwärmbaren Bowls sind etwa Vegi Curry, Meat Balls und Poulet mit Teriyaki-Sauce.

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Die Gründer

Firmengründer ist Roeland Croonen, inzwischen arbeiten sieben Personen im Team. Als Geschäftsführer stiess vor wenigen Monaten Marcel Jost dazu, der eine jahrzehntelange Karriere im Food- und Getränkesektor vorweisen kann. Kurze Zeit nachdem er beim Startup angeheuert hatte, brach die Corona-Krise aus und stellte das Unternehmen mit den Zwangs-Lockdowns vor grosse Herausforderungen. Die Krise erwies sich aber auch als eine Chance, weil bei Menschen, die wochenlang zu Hause sitzen mussten, das Bedürfnis nach hochwertigeren Fertiggerichten gestiegen sei, so Jost. Heute kosten die Steam Bowls, die momentan etwa bei Manor, Globus und Spar erhältlich sind, zwischen 11.90 und 13.90 Franken. Die Speisen sollen sechs Tage lang frisch bleiben. Wenn ein neues Gericht entwickelt wird, setzt sich das Team zusammen und probiert in der Mittagspause schon mal mehrere Varianten einer Neuentwicklung.

Der Markt

Grosse Player wie Nestlé oder Hilcona dominieren den Markt für Fertiggerichte in Supermärkten und der industriellen Gastro. Zunehmend entwickelt sich in diesem Bereich aber auch ein Bewusstsein für nachhaltigeres und gesünderes Essen. «Immerhin hängt die Gesundheit eines Menschen zu 70 Prozent von der Ernährung ab», sagt Jost. Und selbst Lebensmittelgiganten wie Nestlé haben mit pflanzenbasierten Burgern oder anderen nachhaltigeren Angeboten das Thema gesunde Fertiggerichte für sich entdeckt. Für Noona eine grosse Chance, sich in einem Trendmarkt zu etablieren. Ein Problem könnte sein, dass die urbane Hipsterzielgruppe kein grosser Mikrowellenfan ist.

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Das Kapital

«Ich durfte in den letzten Wochen viel Geld ausgeben», lacht Geschäftsführer Marcel Jost. Investiert wurde etwa in neue Kühlkammern. Jetzt gehe es darum, das Startup von der Manufaktur zu einer industriellen Grösse zu skalieren. Und das ist auch dringend nötig. Erst vor wenigen Wochen abgeschlossene Vereinbarungen mit grossen Ketten wie Manor machen eine viel schnellere und quantitativ grössere Produktion nötig. Deshalb läuft auch gerade eine Kapitalerhöhung und das Startup zeigt sich offen für neue Investoren.  

Die Chance

Nachhaltigkeit und Lebensmittelqualität werden auch bei Fertiggerichten immer wichtiger. Niemand will sich ein Gericht in die Mikrowelle schieben, das nach der Bestrahlung nicht wiederzuerkennen ist und verbrüht schmeckt. Durch die besonders sanfte Art des Garens und die lange Haltbarkeit der Lebensmittel hat Noona eine gute Chance, sich in den Supermarktregalen durchzusetzen. Die ersten Verkaufszahlen seien «aufsteigend und positiv», so Jost – und das, obwohl die Noona-Bowls am obersten Ende der Preisskala für Fertiggerichte liegen.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.
Stefan Mair
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