Die Business-Idee

Den eigenen Garten per App planen, und zwar kostenlos – das ist mit Coaduno möglich. Die Applikation wurde von einem gartenverrückten Gründerpaar aus Fällanden entwickelt: «Mit unserer App wollen wir Menschen beim naturnahen Gärtnern unterstützen – egal, ob auf dem Balkon, im Gartenbeet vor der Haustür oder in einer Gartengemeinschaft», sagt Ilaria Morado. Neben generellen Infos und Inspirationen zu Themen wie Düngung, Vermehrung, Schädlingsbefall und Biodiversität ermöglicht die App durch die Daten- und Zieleingaben beim Anmeldungsprozess auch eine personalisierte Beratung: Je nach Wünschen und Standort gibt Coaduno etwa Tipps für geeignete Pflanzen. «Wie bei Dating-Apps üblich, kann man dann durch die Vorschläge swipen», so die Gründerin. Ausserdem erinnert die App rund ums Jahr in einem Aufgabenkalender personalisiert und ortsgebunden an das Säen, Giessen, Schneiden und Pflegen der eigenen Gewächse.

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Die Gründer

Kommunikationsfachfrau Ilaria Morado und Banker Daniel Morado stehen als Co-Gründer hinter dem Startup. «Wir gärtnern selbst seit vielen Jahren in einem Mehrgenerationengarten», so Ilaria Morado. «Das Problem dabei: Wenn man gerade einen Ratgeber bräuchte, steht der dicke Wälzer zu Hause im Bücherregal.» Als sie während der Corona-Pandemie noch mehr Zeit als sonst in ihrem Garten verbrachten, entstand die Idee, Ratgeber und Planer kompakt in einer mobilen App zu bündeln – «das Smartphone hat man schliesslich immer griffbereit». Weil sich Ilaria und ihr Vater bei einem Beet schon einmal doppelt verausgabt haben, war ihr auch die Möglichkeit, die App-Inhalte zu teilen, wichtig. «So macht keiner mehr die Arbeit des anderen zunichte – das vereinfacht die Arbeitsorganisation in der Gemeinschaft enorm», sagt sie.

2020 begannen Ilaria und Daniel Morado mit der Planung der App. Im Dezember 2022 gründeten sie eine GmbH. Über tausend Pflanzensorten umfasst der webbasierte Gartenplaner bereits.

Der Markt

Mit dem erweiterten Umweltbewusstsein hat sich auch der Trend zum Gärtnern verstärkt. «Auch jüngere Menschen, Städterinnen und Städter wollen zunehmend selbst anbauen oder sich sogar selbst versorgen», ist Ilaria Morado überzeugt. Auch in diesem Bereich hat die Corona-Pandemie den Trend noch verstärkt. Schweizweit gestiegene Umsätze bei Biosetzlingen für Gemüse, Kräuter und Salate bestätigen das: Laut SRF sollen sie sich in den vergangenen zwei Jahren nahezu verdoppelt haben.

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Das Kapital

Bisher ist Coaduno selbstfinanziert. Für Hobbygärtnerinnen und -gärtner soll die App vorerst kostenlos bleiben. «Wir möchten jetzt zunehmend auf Kooperationen und Firmenpartnerschaften setzen, um unser Angebot zu monetarisieren», erklärt Ilaria Morado. Die Einbindung von Balkon- und Gartenprodukten, Pflanzen, Samen, Garten- und Kochbüchern sei beispielsweise angedacht.

Eine Studie der KPMG ergab 2021, dass rund 20 Prozent der privat Gärtnernden ihre Gartenprodukte am liebsten online beziehen. Mit dem Trend hin zu jüngeren Gärtnerinnen und Gärtnern dürfte diese Zahl in den nächsten Jahren weiter steigen und das Online-Marketing in dieser Branche relevanter machen.

Die Chance

Im Schweizer Markt ist die Vielfalt der App laut Ilaria Morado einzigartig. «Die Schweiz, Deutschland und Österreich sind absolute Gartenliebhaberländer – und unsere App kann im kompletten deutschsprachigen Raum genutzt werden. Das ist langfristig unser Ziel.» 2023 gehe es zunächst darum, mehr Nutzerinnen und Nutzer zu gewinnen. In einem zweiten Schritt sollen strategische Partnerschaften folgen.

Stefan Mair
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