Die Business-Idee

Kochen ganz ohne tierische Produkte? Immer mehr Menschen möchten sich komplett oder tageweise vegan ernähren. Das Problem: «Am Anfang ist es unglaublich schwierig, zu lernen, wie ich vegan koche und mich dennoch ausgewogen ernähre», weiss Adriana Bubori. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Niklas hat sie deshalb das Startup Ve Cook gegründet. «Wir bieten Cooking-Kits an, die veganes Kochen so einfach wie möglich machen sollen.» Ob vegane Bolognese, Chili sin Carne oder eine vegane Hackpfanne – die Fertigmischungen enthalten keine künstlichen Zusätze oder Füllstoffe, dafür aber eine geballte natürliche Gewürzladung sowie pflanzliche Proteine, etwa aus Erbsen, Bohnen oder Soja. Das Motto: «We do it the veasy way!»

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Die Gründer

Auf die Idee kam das deutsche Ehepaar aus Oberengstringen ZH, weil es selbst vor der Herausforderung stand. «Wir sind beide Food-begeistert und haben uns entschieden, uns vegan zu ernähren», so Adriana Bubori, «mit unseren Produkten wollen wir Menschen an die Hand nehmen, die sich ebenfalls neu mit veganer Ernährung beschäftigen – denn in dieser Phase sind viele überfordert.» Rund elf Monate lang tüftelten die beiden an Rezepten, brachten erste Cooking-Kits auf den Markt und setzten Kunden-Feedback wie den Wunsch nach einer ökologischeren Verpackung oder zusätzlichen Produktinformationen um. Alle Cooking-Kits können zu Hause mit der Zugabe einfach verfügbarer Zutaten wie passierten Tomaten, frischem Knoblauch oder einer Dose Mais zubereitet werden.

Im März 2021 gründeten sie die Ve Cook GmbH. Mittlerweile können Kunden vier Produkte im eigenen Online-Shop und bei ersten Online- und Detailhandelspartnern kaufen. «Eine der grössten Herausforderungen war es, einen professionellen Produzenten zu finden, der bereit war, am Anfang erst mal kleine Mengen zu produzieren», so die Gründerin.

Die Startup-Serie «Upbeat» wird Ihnen von der Credit Suisse präsentiert.

Der Markt

Auf sämtliche tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Honig, Eier und Milchprodukte verzichten in der Schweiz und Liechtenstein immer mehr Menschen. Von 2020 auf 2021 hat sich der Anteil der Veganer in der Bevölkerung auf 0,6 Prozent verdoppelt – das entspricht etwa 38’000 Menschen. Speziell Jüngere und Hochschulabsolventen ernähren sich vegetarisch oder vegan – das zeigt die Mach-Konsumenten-Studie. Mit zunehmendem Bewusstsein für den eigenen CO2-Fussabdruck verzichten ausserdem immer mehr Menschen tageweise auf tierische Produkte. Der Markt hat also ein enormes Wachstumspotenzial.

Doch die Konkurrenz ist gross. Viele gestandene Konzerne, aber auch Startups bringen vegane Food-Alternativen in die Supermarktregale. Das weiß auch Adriana Bubori: «Der Markt ist stark umkämpft – deshalb sind Partnerschaften mit starken Marken, bekannten Köchen oder Influencern sehr wichtig, um die eigene Marke voranzutreiben.»

Das Kapital

Da die Produktionsmengen aktuell noch überschaubar sind, kostet ein Cooking-Kit aktuell 8.90 Franken, langfristiges Ziel wäre ein Verkaufspreis von 7.90 Franken. Noch ist Ve Cook selbstfinanziert. «In Zukunft planen wir aber eine Finanzierungsrunde mit Business Angels», so die Gründerin. «Im Idealfall finden wir Investoren, die die Hürden der Lebensmittelbranche kennen und sowohl im Detailhandel als auch im E-Commerce vernetzt sind.»

Die Chance

Adriana und Niklas Bubori glauben an ihre Idee und nennen sie ein «echtes Herzensprojekt». Die Produkte soll es künftig in der gesamten DACH-Region geben. Aber nicht nur das: «Wir wollen einen positiven Fussabdruck hinterlassen und haben schon weitere Ideen», sagt Adriana Bubori, «das wird nicht unser letztes Startup bleiben – und wir möchten langfristig auch selbst als Business Angels fungieren, um unsere Erfahrungen weiterzugeben und relevante Ideen zu unterstützen.»

«Upbeat» – die Schweizer Startup-Serie

Unsere Startup-Serie «Upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Daneben kommen die wichtigsten Investoren und Akteure der Innovationsszene zu Wort. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden Sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startup-Welt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.

Stefan Mair
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