An mehreren Orten in der Schweiz ist es am Samstag zu Demonstrationen gekommen. Während eine grosse Kundgebung gegen die Corona-Politik in Liestal BL bewilligt war, wurde eine entsprechende Versammlung in Bern von der Polizei in Bern im Keim erstickt.

Etwa 8000 Personen - die meisten ohne Schutzmasken - nahmen gemäss Beobachtungen eines Korrespondenten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA in Liestal an der bewilligten Demonstration gegen die Corona-Massnahmenpolitik teil. Die Polizei liess sie gewähren. Die Veranstalter des Protestmarsches sprachen von 10'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Polizei nannte auf Anfrage eine Zahl von 6000 bis 7000 Teilnehmenden.

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Man habe die Lage situativ beurteilen müssen, sagte ein Polizeisprecher einem Korrespondenten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Deshalb sei man trotz der fehlenden Schutzmasken nicht eingeschritten. Die Polizei habe sich auf die Gewährleistung eines ruhigen und sicheren Ablaufs konzentriert.

Im Verlauf der Demonstration wurde eine Person bei einem tätlichen Angriff leicht verletzt, sagte der Polizeisprecher weiter. Sie wurde zur Kontrolle in ein Spital gefahren. Es seien zwölf Personen, welche die Kundgebung zu stören versucht hätten, polizeilich vorübergehend angehalten und auf einen Polizeiposten gebracht worden.

Die Protestierenden trugen Schilder mit Aufschriften wie "Impfen tötet" oder "Keine Massentests". Zum Protestmarsch aufgerufen hatte der Verein "Stiller Protest". Dieser initiierte in den vergangenen Wochen unter anderem bereits in Wohlen AG und Chur GR ähnliche Kundgebungen.

600 Anzeigen in Bern

In Bern erstickte die Polizei den Versuch einer Corona-Demo im Keim. Mit einem massiven Aufgebot sorgte sie dafür, dass sich weder in der Stadt noch an der Aare grössere Menschenansammlungen bilden konnten.

Die Berner Polizei zeigt rund 600 Personen an. 27 Personen wurden für weitere Abklärungen in Polizeiräumlichkeiten gebracht. Sie wurden alle im Verlauf des Abends auf freien Fuss gesetzt. Den meisten wird vorgeworfen, gegen die kantonale Covid-Verordnung verstossen zu haben. Das teilte die Kantonspolizei Bern am Abend mit. Eine Bürgerinitiative hatte zur Demo in Bern aufgerufen.

Am Bahnhof sei die Stimmung zeitweise aufgeheizt gewesen, schreibt die Polizei. Ein Polizist sei bei einem kurzen Handgemenge leicht an der Hand verletzt worden. Ein Demonstrant hatte ein Messer auf sich getragen. Er wurde laut Polizei zur Kontrolle ins Spital gebracht. Zu seinen möglichen Verletzungen äusserte sich die Polizei nicht.

Protest gegen Gewalt an Frauen

In Zürich formierte sich für kurze Zeit ein Protestzug aus einigen hundert Menschen. Sie demonstrierten an der Langstrasse gegen strukturelle Gewalt an Frauen. Die unbewilligte Demo war zuvor auf dem Helvetiaplatz von der Polizei verhindert worden. Zur Demonstration aufgerufen hatte das feministische Streikkollektiv Zürich. (SDA/hec)