Seit vier Jahren prasselt Kritik vonseiten des Parlaments auf den Post-Verwaltungsrat ein. Das Gewerbe stört sich an der Expansionsstrategie – der Staatsbetrieb hat viele private Firmen aufgekauft. Mit Vorstössen will eine rechte Mehrheit der Post dieses Geschäft verbieten. Gleichzeitig opponieren die SVP, die Mitte und die Linke gegen den Abbau des Filialnetzes. Und schliesslich durchkreuzt der Preisüberwacher die Pläne der Post, die ihre Preise für Briefe und Pakete offensiv erhöhen will. Wie das für die Post ausgehen soll, erklärt der angriffige Post-Verwaltungsrat Christian Levrat im Gespräch.
Die Post sei «ein alter Zopf», sagt mir mein 25-jähriger Sohn. Mit ihr habe er nur Kontakt, wenn ihm die Steuererklärung und die Stimmzettel zugestellt werden. Wozu brauchts die Post noch?
Auch ich beobachte meine erwachsenen Kinder. Sie erhalten Pakete und versenden Retouren. Sie nutzen Twint oder das E-Banking von Postfinance, obwohl sie die Wahl hätten, auch andere Banken zu nutzen. Sie stimmen wie Ihr Sohn brieflich ab und nutzen das Postauto. Anders gesagt: Die Post ist für sie relevant im Alltag. Einfach anders als für unsere Generation. Unsere Kundinnen und Kunden wählen, ob sie die Post physisch oder digital nutzen.