Grosserbin Ninja Tollefsen: Auch Norwegens reichste Frau wohnt jetzt in der Schweiz

Schöne Bescherung: Vergangene Weihnachten erhielt Ninja Tollefsen, das älteste Kind des norwegischen Immobilienkönigs Ivar Tollefsen, 90 Prozent der Anteile am Unternehmen ihres Vaters. Und zog wie viele Reiche prompt in die Schweiz, um den erhöhten Steuern im Norden zu entgehen. «Seit Ende 2022 besitzt Ninja Tollefsen alle B-Aktien der Fredensborg 1994 AS. Dies entspricht 90 Prozent des Kapitals», bestätigte Tollefsens Kommunikationschef Christian Dreyer in einem E-Mail an «Aftenposten/E24». Die Anteile dürften laut Schätzungen einem Vermögenswert von 45 Milliarden Norwegische Kronen (rund 4,1 Milliarden Schweizer Franken) entsprechen. Vater Ivar Tollefsen war vor der Übertragung laut der jährlichen Liste des Magazins «Kapital» mit einem Vermögen von 50 Milliarden Norwegischen Kronen der fünftreichste Norweger. Seine Tochter, eine 37-jährige Anwältin, katapultiert die Übertragung der Anteile auf einen Schlag noch weiter nach vorne an die Spitze: Mit grossem Abstand ist Ninja Tollefsen laut «Aftenposten/E24» die reichste Frau mit norwegischem Pass. Vorbehaltlich dessen, dass der Zypriot John Fredriksen nicht stillschweigend einen Grossteil seines Vermögens auf seine zwei norwegischen Töchter übertragen hat. Bei Norwegens Reichen boomt der «Generationenwechsel» Seit Mitte Dezember 2022 ist Ninja Tollefsen in Lugano gemeldet. Weil die von der Regierung in Oslo erhöhte Vermögenssteuer auf Ende Jahr fällig geworden wäre, dürften die Anteilsübertragung und der Umzug allein für 2022 bereits 10 Millionen Kronen Steuern gespart haben. Auf das Unternehmen Fredensborg – die grösste Eigentümerin eines nordeuropäischen Immobilienimperiums mit mehr als 160’000 Mietobjekten in zehn Ländern – soll die Vermögensübertragung keine Auswirkungen haben. «Ivar Tollefsen besitzt die A-Aktien. Das entspricht 10 Prozent des Kapitals und 69 Prozent der Stimmen», schreibt Kommunikationschef Dreyer. Der Firmengründer bleibe Vorstandsvorsitzender und gemeinsam mit seinem Sohn Nick Geschäftsführer. Die Tollefsens sind nicht die Ersten und Einzigen, welche wegen der Steuererhöhungen die Besitzverhältnisse innerhalb der Familie ändern. Tatsächlich gebe es einen regelrechten «Boom der Generationenwechsel» in den reichsten Familien Norwegens, schreibt «Dagens Næringsliv». Für den Herbst zeichnet sich eine weitere Welle ab Unter den reichen norwegischen Zuzügern in die Schweiz sind mindestens 15 Erbinnen und Erben. Darunter unter anderem die 33-jährige Alexandra Haudemann-Andersen, Tochter des Investors und Milliardärs Jan Haudemann-Andersen, die nach Wilen SZ gezogen ist. Oder die erst 17-jährige schwerreiche Synne Måsøval. Weil die Vermögenssteuer nur einmal im Jahr fällig wird, hat die Geschwindigkeit der reichen Zuzüger aus dem Norden momentan etwas nachgelassen. Expertinnen und Experten vermuten, dass die Umzüge aus Steuergründen im Herbst wieder zunehmen könnten.