Nun ist es offiziell: Am Abend verschickte die Partners Group eine Pressemitteilung und ein Foto, mit den Informationen, welche Schweizer Wirtschaftsführer sich am Dienstag mit US-Präsident Donald Trump (79) im Oval Office getroffen haben.
Der Zweck des Treffens aus Schweizer Sicht: Nach dem Zollschock von 39 Prozent sollen Unternehmer dem Unternehmer Donald Trump direkt erklären, welche Folgen seine Zölle auf das Land haben. Das Treffen wird als Erfolg gewertet – und als Hoffnungsschimmer für die Schweiz im Zollstreit. Immerhin schrieb Trump auf Truth Social, dass die Schweizer einen guten Job gemacht hätten.
Zur Delegation an Schweizer Wirtschaftsführern gehörten:
- Diego Aponte (48) Group President der Reederei MSC. Unter anderem zusammen mit seiner Schwester Alexa (51) ist er für das operative Geschäft der globalen Reederei mit Sitz in Genf zuständig. «MSC inspiriert zu Leidenschaft, Engagement und Unternehmergeist, wohin man auch schaut», lässt sich Aponte auf der MSC-Homepage zitieren. Mit Leidenschaft vertritt er auch die Belange der Schweiz gegenüber den USA, wie das Bild aus dem Oval Office zeigt.

- Jean-Frédéric Dufour (57), Rolex-Chef. Er schaffte schon im September etwas, wovon die Bundesräte nicht mal träumen können. Er konnte mit Trump stundenlang plaudern. Und zwar während des US Open Finals. Wie schaffte er das? Dufour lud Trump in die Rolex-Loge ein für das prestigeträchtige Tennisspiel.

- Alfred Gantner (57), Partners Group-Mitinhaber. Der Zuger Milliardär tauchte als junger Mann bei einem Sprachaufenthalt in den Staaten in die Mormonen-Community ein. Er bezeichnete das einst als ein Schlüsselerlebnis seines Lebens gegenüber Blick. Seine Frau Cornelia studierte in den USA Journalismus und arbeitete beim TV-Sender NBC, sie verfügen über ausgezeichnete Beziehungen.

Alfred Gantner
- Daniel Jaeggi (64), der Mitgründer des Genfer Rohstoffriesen Mercuria. Dieser hat seit Jahren im grösseren Stil in die amerikanische Energie-Infrastruktur investiert. Das gemeinsame Vermögen von ihm und seinem Geschäftspartner schätzt die «Bilanz» auf 2,2 Milliarden Franken.

- Johann Rupert (75), Präsident des Luxusgüterkonzerns Richemont. Der südafrikanische Milliardär ist auch Inhaber der Spitalkette Mediclinic, zu der in der Schweiz die Hirslanden-Gruppe gehört. Rupert traf Trump nicht zum ersten Mal. Er war bereits im Frühling im Weissen Haus, anlässlich des Staatsbesuches des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa.

- Marwan Shakarchi, der von 1983 bis 2024 MKS leitete. Eine auf Edelmetallverarbeitung und -handel sowie auf die Vermögensverwaltung spezialisierte, international tätige Schweizer Finanzgesellschaft mit Sitz in Genf. Das Unternehmen beschäftigt 260 Mitarbeitende und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 70 Millionen US-Dollar.

«Es handelt sich hier um eine private Initiative», sagte das Departement von Wirtschaftsminister Guy Parmelin (65) zu Blick. Der Bundesrat war aber über das Treffen informiert und hat bei der Vorbereitung mitgeholfen.
Verhandlungskompetenz hatte die Gruppe keine. Den privaten Charakter des Treffens unterstreichen auch die sechs Geschäftsleute. Sie betonen, dass sie nicht im Namen der Schweiz Verhandlungen geführt hätten. Sie stünden auch weiterhin zur Unterstützung der Schweiz zur Verfügung.
Die Motivation: Nicht zuletzt das Eigeninteresse. Denn ihre Firmen leiden unter den Zöllen.
Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.


