Die Juso wollen den Superreichen ans Portemonnaie: Auf Erbschaften und Schenkungen über 50 Millionen Franken soll künftig eine 50-Prozent-Steuer gelten, deren Erträge in Klimaschutzmassnahmen fliessen. Am 30. November entscheidet das Stimmvolk über eine entsprechende Volksinitiative.

Direkt betroffen wären nur die wenigsten Einwohner. Rund 2500 Haushalte verfügen hierzulande über ein Vermögen von über 50 Millionen Franken, schätzt das Finanzdepartement von Bundesrätin Karin Keller-Sutter. Über 500 Milliarden Franken bringen diese gemeinsam auf die Waage. Auch wenn die Juso-Initiative in der jüngsten GFS-Trendumfrage schwächelt, herrscht bei den Betroffenen Nervosität.

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Besonders gross ist das Nervenflattern in Zürich und Genf, wo mit 400 beziehungsweise 370 die meisten Multimillionäre wohnen, wie eine Auswertung der «Sonntagszeitung» zeigt. Dahinter folgen Waadt (350), Schwyz (315) und Zug (250). Am wenigsten Vermögende mit über 50 Millionen Franken findet man in den Kantonen Uri (5) sowie Glarus und Jura (je 7).

Grösste Superreichen-Dichte in Nidwalden

Auch in kleineren Kantonen verfolgt man die Abstimmung gespannt. In Zug oder Schwyz ist die Superreichen-Dichte mit jeweils 19 Personen auf 10'000 Einwohner besonders hoch. Übertrumpft werden sie dabei bloss vom Kanton Nidwalden mit 22 auf 10'000 Einwohner.

In der Nidwaldner Gemeinde Hergiswil verfügt sogar jeder Hundertste über ein Vermögen über 50 Millionen Franken. In der 6300-Seelen-Gemeinde wohnen 59 Superreiche.

Laut Gemeindepräsident Daniel Rogenmoser (44) wirkt sich die Initiative jetzt schon negativ aus. Hergiswil habe seit diesem September mehrere auffällige Abmeldungen verzeichnet, sagte er gegenüber Blick. Aus Gesprächen könne er sagen, dass die Wegzüge aufgrund der Initiative erfolgt seien. Die genaue Zahl will er nicht bekannt geben – er rechnet allerdings noch mit weiteren Abmeldungen. Rogenmoser malt schwarz: «Wenn alle gehen würden, müssten wir theoretisch die Steuern verdoppeln, um die gleichen Einnahmen zu erzielen.»

Zu den «Armenhäuser» dagegen zählen etwa die Kantone Aargau, Freiburg, Jura und Neuenburg. In diesen wohnt weniger als ein Superreicher auf 10’000 Einwohner.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.