Viele Europäer im Alter von 20 bis 29 Jahren verlassen sich auf den umfassenden Service von «Hotel Mama» – vielfach wohl schlicht aus Geldmangel.

Nach Angaben des Europäischen Statistikamtes Eurostat lebten 2013 in den 28 EU-Ländern 60 Prozent der 20 bis 24 Jahre alten Frauen noch bei den Eltern. Bei den gleichaltrigen Männern waren es sogar 72 Prozent. In der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen nutzten 28 Prozent der Töchter und 43 Prozent der Söhne das Rundum-sorglos-Paket daheim.

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Kroaten sind schlimme Nesthocker

Beim Verlassen des Elternhauses waren Kinder im Schnitt 26 Jahre alt. Die treuesten Gäste im «Hotel Mama» lebten in Ost- und Südeuropa.

Am längsten verliessen sich mit einem durchschnittlichen Auszugsalter von 32 Jahren die Nesthocker in Kroatien auf Herd, Kühlschrank und Waschmaschine der Eltern. Es folgten die Slowakei (31), Malta (30) und Italien (30). Experten nennen Geldmangel als häufigste Ursache für den aufgeschobenen Auszug aus dem Elternhaus.

Selbstständige Schweden, Dänen, Finnen

Am frühesten flügge werden Skandinavier: Schweden ziehen im Schnitt schon mit knapp 20, Dänen mit 21 und Finnen mit knapp 22 Jahren aus.

Für alle EU-Staaten gilt: Junge Frauen (im EU-Schnitt 25 Jahre) ziehen früher aus als junge Männer (27 Jahre). Besonders deutlich wird das durch zwei Extremwerte: Während Schwedinnen schon mit 19 Jahren ausziehen, sind Männer in Kroatien im Schnitt 34 Jahre, wenn sie das Nest verlassen.

(sda/gku)