Es war eines dieser kleinen Polit-Märchen im Kanton Zug: Ex-Stadtrat Ivo Romer legte einen kometenhaften Flug vor - er war der neue Star der FDP, der sich im konsverativen CVP-Land Respekt und die Zuneigung der gebeutelten Liberalen verschaffte. Doch nicht alles war so Blau, wie es gerne gesehen wurde. Wirtschafts-Insider wussten es längst und munkelten hinter vorgehaltener Hand über seltsames Geschäftsgebaren des Politikers.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Worum gehts? Wegen Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung ermittelt die Zuger Staatsanwaltschaft gegen FDP-Stadtrat und Finanzvorstand Ivo Romer. Er soll eine ältere Dame um einiges erleichtert haben (siehe Artikel zum Thema).

Frühe Warnung

Schon ganz früh, vor über eineinhalb Jahren, wurde ein FDP-Grande des Kantons Zug auf die seltsamen Geschäfte des Ivo Romer aufmerksam gemacht. Von einem intimen Kenner der Szene. Die FDP wurde ausdrücklich gewarnt vor Romer.

Die Warnung kam von einer Person, die die Verhältnisse im Kanton in und auswendig kennt und immer wieder Wirtschaftsskandale an die Öffentlichkeit brachte. Die Person ist mit diversen FDP-Personen auf «Du», gehört keiner politischen Partei an, ist kein «Linker» und hat mit den mutmasslich Geschädigten nichts am Hut.

Doch Ivo Romer und seine Firma waren für seine Collegas der FDP offenbar tabu.

Schon damals wurde die FDP also mit klaren Hinweisen konfrontiert - sie liegen «Handelszeitung Online» vor. Und sie decken sich mit den Erkenntnissen der «Weltwoche».

«Ich musste lachen»

Für den Kreis jener Personen, die damals die FDP auf den Fall aufmerksam machten, kommt die Enthüllung der «Weltwoche»  denn auch nicht überraschend: «Als ich das las, musste ich lachen», sagte eine der mit dem Fall bekannten Personen gegenüber «Handelszeitung Online». «Wir haben vor über eineinhalb Jahren wichtige Exponenten dieser Partei davor gewarnt, dass da früher oder später was kommt - und genau das ist nun eingetroffen. Die FDP wusste genug.»

Die Indizien rochen schon lange nach einer internen Untersuchung in der FDP. Doch offenbar wurde nichts unternommen - bis heute. Und nun, nachdem die «Weltwoche» den gärenden Skandal publik machte, äussern sich plötzlich FDP-Kampfgefährten auf undiplomatische Art und Weise unvorteilhaft über ihren Ex-Kollegen.