Es bleibt bei fünf SVP-Kandidaturen für die Nachfolge von Bundesrat Ueli Maurer: Dies sind Nationalrat Albert Rösti, Ständerat Werner Salzmann, alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt sowie die Regierungsratsmitglieder Michèle Blöchliger und Heinz Tännler.

Das gab die Partei am Montag in Bern bekannt. Somit stehen den beiden Bernern Rösti und Salzmann der Zürcher Vogt, der Zuger Tännler und die Nidwaldnerin Blöchliger gegenüber. Mit wem die SVP letztlich ins Rennen um den freiwerdenden Sitz steigen wird, bleibt offen.

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Am 07. Dezember findet die Bundesratswahl statt

Die Findungskommission unter dem früheren Baselbieter Nationalrat Caspar Baader nimmt nun ihre Arbeit auf. Sie will mit allen gemeldeten Personen Hearings durchführen und die Kandidaturen prüfen.

Dabei gehe es auch um politische Kernthemen der SVP wie die Neutralität und die Selbstbestimmung der Schweiz, um die «akute Asyl- und Migrationskrise», um eine sichere Energieversorgung, die Entlastung des Mittelstandes und der Unternehmen und eine Stärkung der Schweizer Lebensmittelproduktion, wie die Partei schrieb.

Die Findungskommission unterbreitet dem Fraktionsvorstand der SVP bis 11. November einen Antrag. Der definitive Nominationsentscheid soll an der Fraktionssitzung vom 18. November fallen. Am 7. Dezember findet die Bundesratswahl statt.

Vogt mit Anspruch auf Zürcher Vertretung

Dass mit Simonetta Sommaruga der Kanton Bern bereits in der Landesregierung vertreten ist, schwächt die Position der beiden Berner Kandidaten Rösti und Salzmann.

Für Vogt spräche vor allem, dass er aus dem finanz- und wirtschaftsstarken Kanton Zürich kommt, der nach dem Abgang Maurers nicht mehr im Bundesrat vertreten wäre. Und auch die Junge SVP unterstützt den Stadtzürcher. Zudem halten Beobachter die Berücksichtigung einer Zürcher Kandidatur für beinahe unausweichlich.

Blöchliger käme zugute, dass mit ihr zum ersten Mal der Kanton Nidwalden in der Landesregierung vertreten wäre - und dass sie für eine Partei, die mit Frauen im Parlament deutlich untervertreten ist, wenigstens in der Exekutive die Geschlechter-Parität betonen könnte. Allerdings werden den beiden Zentralschweizer Kandidaturen Blöchliger und Tännler nur Aussenseiterchancen eingeräumt.

Absagen mehrerer Hoffnungsträgerinnen

Eine ganze Reihe von SVP-Hoffnungsträgerinnen und -trägern hatte sich schon im Vorfeld aus dem Rennen genommen, darunter mehrere aus dem Kanton Zürich: nach Regierungsrätin Natalie Rickli auch die Nationalräte Gregor Rutz und Thomas Matter. Und auch die St. Galler Nationalrätin Esther Friedli verzichtet - sie will lieber Ständerätin werden.

Der SVP-Fraktionschef im Nationalrat, Thomas Aeschi, hatte ebenso abgesagt wie schon frühzeitig die SVP-Vizepräsidentin und Bündner Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher, Tochter von alt Bundesrat Christoph Blocher.

(sda/mbü)