US-Verteidigungsminister James Mattis hat dem Weissen Haus einen Plan zur Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorgelegt. Medien in den USA hatten in den vergangenen Tagen darüber spekuliert, dass Mattis die Entsendung weiterer Soldaten nach Syrien empfehlen könnte.
Mattis unterrichtete noch am selben Tag das so genannte Principals Committee des Nationalen Sicherheitsrates - eine Art Komitee der Behördenleiter - über seine Vorschläge.
Terrormiliz «komplett zerstören»
Präsident Donald Trump hatte Mattis im Januar damit beauftragt, innerhalb von 30 Tagen eine neue Strategie für den Kampf gegen den IS vorzulegen. Der Republikaner hatte im Wahlkampf versprochen, er werde die Terrormiliz «komplett zerstören». Seinen Vorgänger Barack Obama hatte er immer wieder für dessen Vorgehen kritisiert. An der grundlegenden Strategie scheint das US-Militär aber nicht viel ändern zu wollen.
Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums (Pentagon), Jeff Davis, wollte keine näheren Angaben zum Inhalt machen; der Plan sei vertraulich. Er betonte, dass es sich um einen vorläufigen Rahmen handle, der die Grundlage für eine breitere Strategie legen solle.
Weltweiter Kampf
Es gehe nicht nur um militärische Mittel. Der Fokus liege auch nicht ausschliesslich auf dem Irak und Syrien, sondern es gehe um den weltweiten Kampf gegen den IS. Einige Teile des Papiers bräuchten Zustimmung, erklärte er.
Die USA führen den Kampf gegen die Terrormiliz an der Spitze einer Koalition westlicher und arabischer Staaten an. Seit September 2014 fliegt das Bündnis Luftangriffe auf den IS in Syrien und dem Irak. In beiden Ländern sind zudem amerikanische Spezialkräfte im Einsatz.
Sieg im Irak rückt in Reichweite
Irakische Regierungskräfte hatten im Oktober mit der Offensive auf die vom IS gehaltene Grossstadt Mossul begonnen. Ende Januar konnten sie den Ostteil komplett einnehmen. Unterstützt werden sie von Luftangriffen der Koalition und von US-Militärberatern am Boden.
Mossul ist die letzte grosse Hochburg des IS im Irak. Sollte die Terrormiliz die Grossstadt verlieren, wäre sie militärisch in dem Land weitgehend besiegt. Allerdings beherrscht der IS noch immer grosse Gebiete im Nachbarland Syrien.
Streit mit der Türkei
Dort unterstützt die US-Koalition die Kurdenmiliz YPG und arabische Einheiten, die sich zu den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) zusammengeschlossen haben.
Der US-Kommandant der Anti-IS-Mission, Generalleutnant Stephen Townsend, hatte in der vergangenen Woche gesagt, dass die SDF-Kräfte für die Rückeroberung der faktischen IS-Hauptstadt Al-Rakka zusätzliche Kampfkraft brauchen würden.
Sollten die USA die syrischen Kurden mit Waffen unterstützen, könnte das die Türkei verärgern. Ankara wirft der YPG vor, ein Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zu sein. Die Türkei unterstützt Rebellen derzeit bei einer Offensive gegen den IS in Syrien.
(sda/gku)