So ein Geschenk kriegt man nicht alle Tage – und US-Präsident Donald Trump (78) hat jetzt zugelangt. Die USA nehmen den geschenkten Jumbojet von Katar offiziell an. Der Golfstaat versucht die Boeing 747-8 seit Jahren erfolglos zu verkaufen – eines der opulentesten Privatflugzeuge der Welt.
Es war der Schweizer Luftfahrtspezialist AMAC Aerospace, der das ehemalige Verkehrsflugzeug mit einer mehrjährigen Innenumgestaltung in einen fliegenden Palast verwandelte. Die «New York Times» publizierte einen Auszug aus einer Marketingbroschüre des Basler Unternehmens für das Flugzeug.
Auf seiner Webseite preist sich AMAC Aerospace als die «grösste private Flugzeugwerkstatt der Welt» an, für die «kein Auftrag zu anspruchsvoll» sei. In insgesamt fünf Hangars am Flughafen Basel Mulhouse können mehrere Grossraumflugzeuge gleichzeitig fertiggestellt oder überholt werden.
«Palast der Lüfte»
Länger stand dort die zukünftige Air Force One von Trump im Hangar. Die auch «Palast der Lüfte» genannte Maschine verfügt über mehrere Schlafzimmer mit En-Suite-Badezimmern, einen Salon, ein privates Wohnzimmer und ein Spielzimmer für Kinder. Für zusätzliche Passagiere gibts einen separaten, kleineren Bereich mit Tischen und Bordunterhaltungssystemen und für die Besatzung eigene Quartiere.
Trump meinte, er wäre «dumm», wenn er die geschenkte Boeing 747 ablehnen würde. Ein bei Boeing bestelltes Ersatzflugzeug für die beiden alternden Air Force One – die ihre Erstflüge im Jahr 1987 hatten – kann offenbar nicht vor 2028 geliefert werden. Worüber Trump seine Enttäuschung lautstark zum Ausdruck brachte.
«Warum nicht?»
«Warum sollte ich das Geschenk nicht annehmen?», fragte Trump. Auch Katars Regierung wies Kritik zurück. Es handele sich um ein «ganz einfaches Geschäft von Regierung zu Regierung», sagte der katarische Ministerpräsident zu CNN. Die vielen Diskussionen um das Thema verstehe er nicht.
Der Jet, der 2012 an den Golfstaat geliefert wurde, steht Trump nicht gleich zur Verfügung. Das Pentagon hat mitgeteilt, es akzeptiere in Übereinstimmung mit allen Regeln und Vorschriften eine Maschine vom Typ Boeing 747, die für Trump zum Regierungsflieger Air Force One aufgerüstet werden soll.
Bei der Nachrüstung des Jumbojets würden angemessene Sicherheitsvorkehrungen für den Transport des US-Präsidenten getroffen. Das dürfte kostspielig werden. Der Luxus-Jumbojet soll schon so einen Wert von 400 Millionen Dollar haben.
Korruptionsvorwürfe
Kritikern zufolge dürfe sich die Regierung nicht in die Schuld anderer Staaten begeben, sei es durch Geschenke oder Gefälligkeiten.
Der demokratische Minderheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer (74), sprach von «blanker Korruption» und einer «ernsten Bedrohung der nationalen Sicherheit». Das Geschenk sei «so korrupt, dass selbst Putin sich die Augen reiben würde».
Zunächst unbestätigte Gerüchte in US-Medien besagen, dass das Flugzeug nach dem Ende von Trumps zweiter Amtszeit nicht weiter im Dienst der Regierung, sondern im Dienst von Trump stehen soll.
Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick unter dem Titel «So opulent ist Trumps neuer ‹Palast der Lüfte›».