Die Pensionskassen erleben bisher ein turbulentes Jahr. US-Präsident Donald Trump (78) sorgt mit seiner Hü-und-Hott-Politik an den Börsen für ein Auf und Ab. Das schlägt bei den Vorsorgeeinrichtungen auf die Rendite.
Im ersten Quartal war diese durchschnittlich gleich null, wie der jüngste Swisscanto-Pensionskassenmonitor belegt. Die Entwicklung bleibt angesichts der geopolitischen Lage und der Trump'schen Sprunghaftigkeit mit vielen Unsicherheiten verbunden.
2024 mit dickem Polster
Umso besser also konnten die Pensionskassen im letzten Jahr ein dickeres Polster anlegen. Nach einem bereits guten Jahr 2023 machten die Vorsorgeeinrichtungen im Jahr 2024 im Schnitt um satte 7,4 Prozent vorwärts, berichtete die Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge an ihrer Medienkonferenz vom Dienstag. Das gute Anlagejahr mit positiven Ergebnissen sowohl im Obligationen- als auch im Aktienmarkt macht sich damit deutlich bemerkbar.
Der Deckungsgrad stieg von durchschnittlich 110,3 auf 114,7 Prozent – im Rekordjahr 2021 betrug dieser noch 118,5 Prozent. Dies gilt für die Vorsorgeeinrichtungen ohne Staatsgarantie und ohne Vollversicherungslösung.
Die Unterdeckungsfälle sind damit fast verschwunden: von 7 auf gerade noch 0,8 Prozent. Bei den öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen mit Staatsgarantie lag der Deckungsgrad bei 88,3 Prozent – ein Plus um 4,1 Prozentpunkte.
Mehr Geld auf dem Konto
Gute Nachrichten gibts für die aktiv Versicherten: Es fliesst mehr Geld aufs Konto. Bei den Einrichtungen ohne Staatsgarantie stieg die durchschnittliche Verzinsung der Altersguthaben von 2,3 auf 3,8 Prozent, bei jenen mit Staatsgarantie von 1,6 auf 2,9 Prozent. Der gesetzliche BVG-Mindestzinssatz für das Jahr 2024 liegt bei 1,25 Prozent und gilt auch für das laufende Jahr. Im Gegensatz zu früher wird der Zinsschub also nicht gleich wieder durch die Teuerung aufgefressen. Diese lag letztes Jahr bei 1,1 Prozent.
Versicherte erhalten deutlich mehr Zins.
Doch auch die Rentnerinnen und Rentner bekommen ihr Scherflein ab. Durchschnittlich 1,6 Prozent der Rentensumme als einmalige Zahlung. Dauerhaft hingegen wurde die Rentensumme nur um 0,2 Prozent erhöht.
In der Umverteilungsfrage schlägt das Pendel dadurch mittlerweile zurück. Die Umverteilung läuft nicht mehr von Jung zu Alt, sondern seit 2022 in umgekehrter Richtung. Letztes Jahr waren es 2,3 Milliarden Franken zugunsten der Jungen, wie die Kommission vorrechnet. Unter dem Strich haben sie aber immer noch das Nachsehen. So liegt die Minusbilanz für die Aktivversicherten seit 2014 bei satten 42,5 Milliarden Franken.
Herausforderndes Umfeld
Mit Blick auf das laufende Jahr machen der Kommission die durch die US-Strafzölle ausgelösten Marktverwerfungen Sorge. «Diese Verwerfungen könnten 2025 zu finanziellen Verlusten führen», warnt sie in ihrer Mitteilung. Im Falle eines Negativszenarios müssten die Vorsorgeeinrichtungen auf ihre Wertschwankungsreserven zurückgreifen.
«Das geo- und wirtschaftspolitische Umfeld ist dieses Jahr nochmals herausfordernder geworden», sagte Kommissionspräsidentin Vera Kupper Staub vor den Medien in Bern. «Aktuell ist noch nicht absehbar, ob wir nur mit vorübergehenden Marktschwankungen, wie während der Coronakrise 2020, oder mit einer veritablen Wirtschaftskrise konfrontiert sind.»
Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick unter dem Titel «Leiden unsere Pensionskassen unter dem Trump-Schock?».