Die Verbesserung der Risikobewertungsfähigkeit durch die Verwendung von Echtzeitdaten in der Produktentwicklung und dem Underwriting-Prozess eröffnet neue Chancen auf einem potenziell riesigen und schnell wachsenden Markt – nicht nur durch eine verbesserte Preisgestaltung, sondern auch durch Anreize für die Versicherten, Präventionsmassnahmen zu ergreifen. Dieser Übergang erfordert eine gute Zusammenarbeit im «Cyber-Ökosystem», insbesondere bei gemeinsamen Datenstandards.

Fehlende Datenreife bremst die Produktinnovation

Die Cyber-Versicherung steht vor drei grossen Herausforderungen: die Durchführung realitätsnaher Risikobewertungen, akzeptable Deckungsgrenzen und eine wettbewerbsfähige Preisgestaltung bei gleichzeitiger Wahrung der Rentabilität. Zudem ist es äusserst schwierig, die wirtschaftlichen Auswirkungen eines katastrophischen Cyber-Vorfalls, wie zum Beispiel eines kritischen Ausfalls eines wichtigen Cloud- Anbieters, vorherzusagen und abzufedern.

Das Ökosystem der Cyber-Versicherung ist noch nicht dafür gerüstet, diese Herausforderungen zu bewältigen und auf die Bedrohung durch eine Cyber-Katastrophe angemessen zu reagieren. Die Ursachen sind eine noch in den Kinderschuhen steckende Dateninfrastruktur und eine nur begrenzt stattfindende Datenzusammenarbeit.

Cyber-Risiken sind menschengemacht, und ihr Wirkungspotenzial wird durch die fortschreitende Digitalisierung und eine zunehmende geopolitische Volatilität verstärkt. Eine sich rasch entwickelnde Bedrohungslandschaft, eine durch neue Technologien beschleunigte Digitalisierung sowie Cloud-Konzentration sind globale Herausforderungen inmitten eines erschreckenden Mangels an Cybersicherheitsexperten und entsprechender Ausbildung.