COVID-19, Chipkrise, Ukrainekrieg: Die damit verbundenen Lieferengpässe von Energie und Produktkomponenten legen die wirtschaftliche Verknüpfung der ganzen Welt schonungslos offen. Gerade die Abhängigkeit des «alten» Kontinents Europa von Zulieferern im näheren und ferneren Osten setzt vielen Unternehmen stark zu – auch in der Automobilbranche. Unter dem Eindruck dieser Entwicklung gewinnt die Idee, den Produktionsstandort Europa zu stärken und gewisse Fertigungen nach Europa zurückzuholen, an Popularität.

Minderung von Abhängigkeiten

In der Autobranche bieten die Digitalisierung, die Elektrifizierung und Nachhaltigkeit die Gelegenheit zur Minderung von Abhängigkeiten. Wichtig ist es auch, den Anschluss an die Konkurrenz, vor allem in China, nicht zu verlieren und den Wandel des Industriestandorts Europa voranzutreiben. Schon vor den Krisen der letzten zwei Jahre wurden die Weichen zum Beispiel im Volkswagen Konzern bereits entsprechend gestellt. Die Elektrifizierung der europäischen Standorte hat dabei besonderes Gewicht, denn Volkswagen verfolgt das Ziel, bis 2025 Marktführer bei der Elektromobilität zu werden.
Allem voran wird der Konzern- und Produktionsstandort in Wolfsburg transformiert und die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns durch höhere Investitionen in Zukunftstechnologien weiter gestärkt. Zum ersten Mal in der Geschichte machen die Investitionen in die Zukunft, vor allem in die E-Mobilität und in die Digitalisierung, mit EUR 89 Mia. den Hauptanteil der Gesamtinvestitionen von EUR 159 Mia. aus. Das entspricht mehr als 56 Prozent. So soll der Konzern fit für die Zukunft gemacht werden, denn Volkswagen rechnet damit, dass im Jahr 2026 weltweit jedes vierte verkaufte Fahrzeug einen batterieelektrischen Antrieb haben wird. Zu dieser Verschiebung der Präferenzen tragen auch die nachhaltigkeitsaffinen Millennials ihren Teil bei.

Production of the ID.5 at the Zwickau vehicle plant.
Quelle: Amag

AMAG investiert in Nachhaltigkeit

Als erstes Automobilunternehmen der Schweiz hat sich die AMAG Gruppe 2021 dazu verpflichtet, bis 2025 als Unternehmung klimaneutral zu arbeiten, und hat die Ambition, bis 2040 einen klimaneutralen Fussabdruck gemäss Net Zero über alle Wertschöpfungsstufen zu haben. Nebst Investitionen in Fotovoltaikanlagen und in energetische Sanierungen unterstützt die AMAG Schweizer Start-ups, die im Bereich nachhaltige Mobilität und Dekarbonisierung neue Geschäftsmodelle entwickeln, zum Beispiel Synhelion und Climeworks.

Zero CO2
Quelle: Amag