Versicherer haben die Aufgabe, Schutz im Schadensfall zu bieten. Der verstärkte Einsatz von Datenanalyse und KI gibt ihnen nun neue Instrumente an die Hand, um noch einen Schritt weiter zu gehen – nämlich Schadenereignisse vorherzusagen und möglicherweise sogar zu verhindern. Die Identifizierung potenzieller Risiken, einschliesslich der Risiken extremer Wetterereignisse, erweitert das traditionelle Versicherungsinstrumentarium um eine neue Dimension.
Vor diesem Hintergrund hat Zurich Insurance Group (Zurich) im Jahr 2021 mit Zurich Resilience Solutions (ZRS) einen globalen Dienstleister gegründet, der Firmenkunden und anderen Organisationen umfassende Lösungen für das Risikomanagement anbietet. ZRS stützt sich auf ein globales Team von 950 Zurich-Risikoingenieuren sowie auf Datenwissenschaftler und Spezialisten in Bereichen, die sowohl traditionelle als auch neue Risiken umfassen, darunter extreme Wetterbedingungen und Cyberrisiken.
Der Ansatz von ZRS hat bereits zu greifbaren Erfolgen geführt. Beispielsweise hat ZRS kürzlich eng mit Madrid zusammengearbeitet, um Wege zu finden, wie sich die Stadt an extreme Hitze anpassen kann. Mit Hilfe einer datengestützten Klimaanalyse von ZRS konnte Madrid seine Risiken quantifizieren und Einblicke in praktische Möglichkeiten gewinnen, wie die Stadt ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber hitzebedingten Risiken verbessern kann.
Zurich hat im Januar 2025 über ZRS auch eine Vereinbarung mit der ETH Zürich abgeschlossen, die darauf abzielt, Zurichs Verständnis der Auswirkungen des Klimas auf die Energieversorgung, die Energienachfrage und die Energiewende zu vertiefen. Die Zusammenarbeit mit den ETH-Gruppen für Klimaphysik und für Wetter- und Klimarisiken könnte Kunden, beispielsweise aus energienahen Sektoren, Erkenntnisse liefern, die sie für die Anpassung an Klima- und Wetterextreme nutzen können.
Die Zusammenarbeit mit der ETH befindet sich zwar noch in einem frühen Stadium, hat aber das Potenzial, konkrete Ergebnisse zu liefern. «Durch die Kombination von Erkenntnissen aus der Klimawissenschaft mit einem fundierten Verständnis von Energieerzeugungssystemen können wir besser abschätzen, wie sich veränderte Klimamuster auf Erzeugungskapazitäten, Nachfrageprofile und die Belastbarkeit von Infrastrukturen auswirken», sagte Dirk De Nil, Global Head of Zurich Resilience Solutions. «Das wiederum gibt Energieerzeugern bessere Möglichkeiten, fundierte Entscheidungen für ihr Risikomanagement und ihr Wachstum zu treffen.»