«Unser Herz ist ein Wunderwerk der Natur. Es schlägt 100'000 Mal pro Tag, das sind bis zu drei Milliarden Schläge und eine Pumpleistung von 200 Millionen Litern Blut im Laufe unseres Lebens. Deshalb sollten wir unserem Herzen Sorge tragen, es liebevoll pflegen, und dies nicht erst, wenn es Probleme gibt»: Frank Ruschitzka, Direktor der Klinik für Kardiologie und Direktor des Herzzentrums am Universitätsspital Zürich (USZ), ist seine Begeisterung anzuhören.

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«Dabei ist unser Herz weit mehr als ein hocheffizienter Motor. Als zentrales Organ ist es über verschiedene Nervenbahnen und Botenstoffe eng mit dem Gehirn und den anderen Organen vernetzt. Für die Diagnose und die Behandlung von Herzbeschwerden ist es daher von besonderer Bedeutung, dass wir Kardiologen neben unserer Faszination und Leidenschaft für das Herz sein Zusammenspiel mit den anderen Organen verstehen. Deshalb verfolgen wir ein ganzheitliches Behandlungskonzept.»

Dafür arbeiten im Herzzentrum des Universitätsspitals Zürich Kardiologinnen und Kardiologen mit anderen Fachdisziplinen, insbesondere der Herzchirurgie, eng zusammen. Gemeinsam beraten und entscheiden sie für jede Patientin und jeden Patienten über diagnostische und therapeutische Massnahmen und ziehen dafür bei Bedarf weitere Fachbereiche hinzu.

«Wir sind in unserer Klinik ein exzellentes Team mit grosser Erfahrung. Dabei folgen wir einem patientenzentrierten Ansatz und legen besonderen Wert auf Kommunikation. Zuhören ist eine der wichtigsten ärztlichen Fähigkeiten», betont Ruschitzka.

Die wichtigste Frage: Warum?

«Die Patientinnen und Patienten kommen mit einem Herzproblem zu uns. Wir sehen uns vor allem das Herz als Organ an, aber eben auch, wie es mit anderen Organen zusammenarbeitet», erklärt Felix Tanner, stellvertretender Direktor der Klinik für Kardiologie und Spezialist für Echokardiografie, die ersten Diagnoseschritte. «Unsere wichtigste Frage ist deshalb immer die nach dem Warum, nach der Ursache des Problems, die sich in einer Beeinträchtigung der Herztätigkeit zeigt.

Erst wenn wir die Ursache gefunden und verstanden haben, können wir Patientinnen und Patienten gezielt und letztlich mit einem besseren Resultat behandeln.» Für die Abklärung kommt am USZ das gesamte Spektrum modernster diagnostischer und bildgebender Verfahren zur Anwendung, aber auch darüber hinausgehende Aspekte werden berücksichtigt, wie beispielsweise geschlechterspezifische Unterschiede.

Das Takotsubo-Syndrom ist dafür beispielhaft. Das auch als Broken-Heart-Syndrom bekannte Krankheitsbild betrifft überwiegend Frauen und wurde lange Zeit nicht richtig beurteilt. Die Forschung in der Klinik für Kardiologie am USZ trug entscheidend dazu bei, dass das Syndrom korrekt erkannt und beschrieben wurde und nun weltweit als eigenständiges Krankheitsbild in die Diagnostik eingegangen ist.

«Unser Ziel ist es, dass jeder Patient, jede Patientin genau das Richtige zum richtigen Zeitpunkt erhält», fasst Felix Tanner das in Stufen angelegte Behandlungskonzept zusammen. Dafür stehen Medikamente, medizintechnische Geräte wie Herzschrittmacher und natürlich die ganze Bandbreite kardiologischer Eingriffe zur Verfügung. Vor allem dieser Bereich hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchgemacht.

Prävention ist die beste Therapie

Immer mehr Eingriffe, für die früher eine grosse herzchirurgische Operation nötig war, können heute mit Kathetern über das Gefässsystem durchgeführt werden, in vielen Fällen sogar ohne stationären Aufenthalt.

Für die Patientinnen und Patienten eine massive Verbesserung, denn die Belastung und die Risiken einer grossen Operation entfallen und die Erholungszeit nach einem solchen Eingriff ist markant kürzer. Diese schonenderen Verfahren führten auch dazu, dass heute Patientinnen und Patienten behandelt werden können, bei denen früher wegen ihres Alters oder Gesundheitszustandes ein chirurgischer Eingriff nicht oder nicht mehr möglich war.

Zur umfassenden Versorgung gehört, dass die Klinik für Patientinnen und Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko eine Vielzahl von Sprechstunden mit Fokus auf der Vorsorge anbietet, denn «Prävention ist und bleibt die beste Therapie».

Als universitäre Klinik sieht sich die Kardiologie des USZ mit ganzem Herzen der Lehre und Forschung verpflichtet. Die zahlreichen laufenden Projekte haben eines gemeinsam: Die Diagnostik und die Therapie der Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern.