Fonta Motors stellte Anfang Oktober «die Zukunft der Superautos» mit dem Modell Performance 8 vor. Fonta Motors? Dieses Auto-Startup aus Kalifornien will, wie einige weitere, den Spuren des Vorbilds Tesla folgen. Man packt hier alles rein, was Käuferinnen und Käufer von seltenen Autos mit Preisschildern von über einer halben Million Dollar erwarten: Unter anderem einen hybriden 1500-PS-Motor, und man vernetzt gleich alle Fahrzeuge mit der Zentrale und untereinander.

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Die Autos warnen sich gegenseitig

Gerade die Betreiber grösserer Flotten gehen hier voran: E-Fahrzeuge und damit auch die Flotten der E-Autos sind bereits vernetzt. «Aufgrund der Vernetzung gibt es auch viele Datenpunkte, die für neue Services genutzt werden können, wie beispielsweise neue Versicherungsmodelle oder – im Pannenfall – Soforthilfe, ohne eine Nummer wählen zu müssen», sagt Patrick Wirth, Head of Mobility Unit bei der Baloise. «Bei den autonomen Fahrzeugen, die wir heute schon bei Roboterlieferflotten auf der sogenannten Last Mile sehen, ist die Kommunikation untereinander nochmals wesentlich wichtiger, um die Flotte effektiv einsetzen zu können: Welcher Roboter übernimmt welche Lieferung? Und es geht auch darum, wie und wann der Akku geladen werden muss?»

Bei klassischen Fahrzeugen wie Lieferwagen und PKW läuft noch viel über den sogenannten Dongle, der über den Standardstecker OBDII mit dem Auto verbunden wird. Über diesen werden laut Wirth die Daten des Fahrzeuges ausgelesen. Auch das Tracking danach, wo sich das Fahrzeug wann befindet, ist damit möglich. «Hinzu kommen ergänzende App-Lösungen, die im Hintergrund ebenfalls beispielsweise über das GPS und die Beschleunigungswertmessung über die Handysensoren Daten liefern», so Wirth weiter. «Beide Technologien nutzen das verfügbare Telekommunikationsnetz.» Immer mehr wird das Fahrzeug selbst aber zum Kommunikator. «Das Fahrzeug selbst stellt hier die Verbindung her und kommuniziert mit seiner Umwelt», beschreibt Wirth diesen Vorgang. «Dabei ‹sieht› das Fahrzeug zum Beispiel über die Kamera und Sensortechnologie, was in seinem Umfeld passiert, und kommuniziert mit anderen Fahrzeugen oder auch mit Ampeln.»

Man muss die Fahrzeuge nicht mehr unbedingt besitzen; das Sharing breitet sich weiter aus.

 

Die sogenannte Vehicle-to-Vehicle-Kommunikation kennt man bereits aus Warnmeldungen in den Fahrzeugen. «Wenn ein Fahrzeug eine Gefahr erkennt, sendet es diese Information an alle anderen Fahrzeuge in der Nähe, die in der gleichen Flotte sind, das heisst, miteinander in einer Gruppe», so Wirth. «Mittlerweile gibt es aber auch immer mehr V2X-Kommunikation, das bedeutet «Vehicle to all». Das beträfe dann beispielsweise die Vernetzung mit Ampelsystemen. Mit diesen Informationen könnten Verkehrsflüsse in Städten optimiert werden.»

 

Vernetzung wird zur Basis

Flotten kommen laut Patrick Wirth in sehr unterschiedlichen Formen daher und werden von Laien teilweise gar nicht sofort als solche erkannt. Es gibt die klassische Flotte eines Unternehmens, das Fahrzeuge zur Erfüllung seines Betriebszwecks benötigt. «Das ist der Handwerker im Kleinen und der Lieferdienst wie die Schweizer Post oder Amazon im Grossen», so Wirth. «Hier geht es um Kosten, Effizienz und inzwischen auch um Nachhaltigkeit.» Diese Gruppe ist auch sehr offen für Automatisierung und generelle Optimierung.

Anders sehen neue Flottenmodelle für Handwerker aus. «Hier gibt es immer mehr Angebote, die alles aus einer Hand bieten: vom Fahrzeug über den Service und den Reifenwechsel bis hin zur Versicherung, und dies in einer fixen kalkulierbaren Monatsmiete», so Wirth. «Um diesen Service und die Flexibilität anbieten zu können, bündelt der Anbieter die Fahrzeuge. Diese Flotte versucht der Anbieter, der die Fahrzeuge und alle Services dem Kunden bereitstellt, wieder effizient und kostenoptimiert bereitzustellen.» Daten und digitale Schnittstellen zu den Partnern sind ein Muss. «So entwickelt sich der Fahrzeugbesitz zu einer Fahrzeugnutzung und zur Bündelung in Flotten», beschreibt Wirth diese Entwicklung. Die Vernetzung wird hier zur Grundlage der Verflottung. Auch die Nachhaltigkeit führe zunehmend zur Verflottung, sagt Wirth: «Ich will mein Fahrzeug gar nicht mehr besitzen und für lange Zeiten ‹rumstehen› haben.» Das Teilen (Sharing) breitet sich immer mehr aus.

Und diese Verflottung erreicht inzwischen auch private Käuferinnen und Käufer. «Auch hier gibt es immer mehr den Wunsch nach und das Angebot an All-inclusive-Lösungen», so Wirth. Und gerade die Elektrifizierung beschleunigt diesen Trend. «Denn es ist schwer abzuschätzen, was der Wert eines Fahrzeuges nach mehreren Jahren ist: Funktioniert die Technik dann immer noch solide?» Falls nicht – wer kümmert sich um den wunderschönen Fonta Performance 8?