Wo jahrzehntelang Militärflugzeuge entlangrollten, fahren demnächst die Baufahrzeuge auf: Der Innovationspark Zürich meldete Ende März den Abschluss des Architekturwettbewerbs und kündigte für dieses Jahr die ersten Bauarbeiten auf dem Vorfeld im Norden des Areals an. Die sechs Sieger aus dem Architekturwettbewerb haben sieben Projekte gewonnen; vier Gewinner kommen aus Zürich (E2A, Roger Boltshauser, TEN, Mulder Zonderland), je ein Team kommt aus Paris (Muoto) und Kopenhagen (3XN).

 

Für kalte und warme Jahreszeiten

Zunächst wird das Teilgebiet A im Norden mit einer Gesamtfläche von 36 Hektaren etappenweise entwickelt. Neben dem Vorfeld werden auch die Innovation Mall und der Parkway anwesenden Personen aus dem Silicon Valley ein gewisses Heimatgefühl vermitteln. Langfristig sollen laut einer Studie rund 10 000 Arbeitsplätze rund um den Innovationspark entstehen.

Auf dem Campus selbst sollen 3500 Mitarbeitende beschäftigt sein – zuzüglich der Besucherinnen und Besucher aus aller Welt sowie der anliegenden Gemeinden, die das Areal ebenfalls nutzen können. Ein Viertel der Nutzfläche soll auf Büros entfallen. Auf das Manufacturing, beispielsweise die Herstellung von Prototypen, sollen 12 Prozent der Flächen, auf Labore 8 Prozent entfallen. Weitere 36 Prozent sollen flexibel nutzbar sein. Und 20 Prozent sind für ergänzende Angebote in den Bereichen Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeit vorgesehen.

Seit einigen Jahren sind bereits die Universität und die ETH Zürich mit Forschungsprojekten vor Ort präsent. Noch in diesem Jahr wird die Universität im Hangar 4 ihren Space Hub für die Weltraumforschung in Betrieb nehmen. Gerade die Nähe zu den Zürcher Hochschulen macht den Innovationspark attraktiv für Unternehmen. Der Innovationspark möchte damit laut eigenen Angaben nicht nur eine Plattform für Forschung und Entwicklung, sondern auch für innovative urbane Entwicklung und Nachhaltigkeit sein. Angestrebt wird dies durch die Flexibilität und Modularität der Gebäude. Sie sollen über lange Zeit nachhaltig nutzbar sein und einen reduzierten ökologischen Fussabdruck aufweisen. So etwa dank einem sogenannten Anergienetz: Diese Variante eines Wärmenetzes arbeitet mit niedrigen Temperaturen, womit die einzelnen Verbraucher unabhängig voneinander kühlen oder heizen können. Ergänzt wird das Anergienetz mit Photovoltaikanlagen auf Dächern und Fassaden.

Als saisonaler Speicher für Kälte und Wärme dient der Untergrund, und mit einem umfassenden Wasserkonzept will man sicherstellen, dass die Grundwassertemperaturen nicht zu stark beeinflusst werden, der Hochwasserschutz sichergestellt ist und die Abwässer regeneriert werden können.

In den vergangenen Jahren wurden bereits die Bestandsbauten im Norden des Areals renoviert, die Arbeiten sind teilweise noch im Gang. Erste Mieter sind neben der ETH Zürich die Angst + Pfister Gruppe (mechanische Hightech) und die Zürcher Kantonalbank. Die Universität Zürich wird eine der Forschungspartnerinnen werden.

 

Öffnung im Südwesten

Man denkt hier bereits an die Zeithorizonte bis 2050. Ende 2023 wurden dazu die weiteren Schritte bei der Gebietsentwicklung aufgezeigt. Das später zu überbauende «Teilgebiet B» liegt am südwestlichen Rand des Flughafenareals. Die Planer denken schon heute darüber nach, das Gebiet so attraktiv wie möglich zu machen. Zum Beispiel durch die Beseitigung der Zäune – damit wird der freie Zugang zu Fuss möglich. Und die Bevölkerung erhält so möglichst viel Naherholungsraum.

 

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Auch bei der Mobilität ist Innovation gefragt

Verkehrsanbindung Um das neue Innovationszentrum mit den vielen Mitarbeitenden und Besucherinnen und Besuchern in Dübendorf auch zeitgemäss an den Verkehr anzuschliessen, ist noch einige Arbeit nötig. Helfen soll hier das Unternehmen Fairtiq, das sich auf integrierte Mobilitätslösungen spezialisiert hat und zunehmend auch Verkehrsnetze im Ausland als Kunden gewinnt. Denn die nahtlose Integration dieser Verkehrsmittel, die internationalen Passagieren eine effiziente Tür-zu-Tür-Verbindung bieten sollen, kann aufgrund unterschiedlicher Fahrpläne, Ticketing-Systeme und Infrastrukturen eine Herausforderung darstellen. Dies erfordert laut einer Fairtiq-Sprecherin auf der Seite der Verkehrsbetriebe eine präzise Planung und ein effektives Zeit- und Kapazitätsmanagement. Anonymisierte Reisedaten bilden eine wichtige Basis in der bedürfnisorientierten Verkehrsplanung.

Ticketlösungen Flexible und benutzerfreundliche Mobilitätskonzepte sind laut Fairtiq für den Erfolg solcher Hubs, wie ihn das Innovationszentrum darstellt, entscheidend. Applikationen wie die Fairtiq-App oder die Check-in-Funktion in der ZVV-App würden den Reisenden unterwegs eine innovative und radikal einfache Ticketlösung bieten. Die Zukunft wird laut Fairtiq von einer Kombination aus technologischen Innovationen, nachhaltiger Infrastrukturentwicklung und einem verstärkten Fokus auf die Bedürfnisse der Passagiere geprägt sein – so kann ein effizientes, komfortables und umweltfreundliches Reiseerlebnis gewährleistet werden.