Die Dekarbonisierung des Güterverkehrs ist das derzeit dominante Thema für die Transportbranche. Sämtliche Gütertransportfirmen unternehmen erhebliche Anstrengungen, um die Emissionen der Fahrzeuge zu reduzieren. Einen wesentlichen Beitrag dazu kann die Elektromobilität leisten, denn E-Trucks sind – sofern sie mit Strom aus erneuerbaren Quellen geladen werden – weitgehend emissionsfrei unterwegs. «Mit dem Einsatz der Bahn und den neuen E-Trucks gelingt es uns, die Logistik noch nachhaltiger zu gestalten», stellt Nils Planzer, VR-Präsident und CEO von Planzer Transport, fest.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

 

Netzwerk ist entscheidend

Nachhaltige Logistikkonzepte für die Zukunft umfassen nicht nur den Strassengüterverkehr, sondern auch die Bahn als einen der Hauptverkehrsträger. Dazu muss allerdings der Schienengüterverkehr effizienter gestaltet werden. Heute betreiben die führenden Anbieter im Stückgutverkehr der Schweiz eigene Bahnzentren, in denen die Güter verschiedener Hersteller gebündelt werden, um anschliessend über der Strasse den Endabnehmer zu erreichen. Um diese Touren optimal planen zu können, bietet das Navigationssoftwareunternehmen Here seinen Kunden eine Software an, welche die Migros gemeinsam mit der Empa entwickelt hat. Mit diesem Tool können die CO₂-Emissionen von Lastwagen mit verschiedenen Antriebssystemen für beliebige Routen berechnet werden. Damit kann Logistikern aufgezeigt werden, auf welchen Routen welche Antriebsart eingesetzt werden sollte.

Die Fahrzeuge emittieren im Schnitt 38 Prozent weniger CO₂ als vor zehn Jahren.

Mit der Übernahme von Cargo Domizil durch die drei Partner Planzer Transport, Galliker Transport & Logistics und Camion Transport im Jahr 1996 konnte die Zusammenarbeit Schiene/Strasse im Stückgutverkehr intensiviert werden.

Die starke Zunahme des Online-Handels hat die Transportaufgaben der Logistikdienstleister verändert. Der Trend «Same Day Delivery» führte zu einem grösseren Transportvolumen, das anderseits vom Gewicht her stetig abnimmt, sodass vermehrt kleinere Lieferwagen zum Einsatz gelangen. Als Folge davon konnten die Transporteure ihre Dienstleistungspalette ausbauen. So bietet etwa der Planzer Homeservice den Kunden zur Lieferung die Montage und den Anschluss von Geräten sowie die Mitnahme des Verpackungsmaterials an.

Die Kontakte zwischen Kunde und Transportdienstleister werden heute von den meisten Unternehmen digital abgewickelt. Wichtig ist für Peter Galliker junior, verantwortlich für Transporte National und Filialen der Galliker Transport & Logistics, dass ökologisch und ökonomisch optimierte Touren realisiert werden können, um noch besser und schneller auf Unregelmässigkeiten reagieren zu können. Die Firma Camion Transport steuert mit dem eigenentwickelten Transport Management System (TMS) auf Basis von SAP die täglichen Gütertransporte.

Elektroantrieb im Trend

Nicht nur die Optimierung der täglichen Transportrouten steht im Mittelpunkt der Aktivitäten der Logistikdienstleister. Dasselbe gilt für den im Einsatz stehenden Fuhrpark. In den vergangenen drei Jahren kamen immer mehr Liefer- und vor allem Lastwagen mit einem alternativen Antrieb auf die Schweizer Strassen. Im Vordergrund steht dabei der Elektroantrieb. Anfangs bestand eine gewisse Skepsis gegenüber einem 40-Tonner mit Elektroantrieb, nur schon wegen des Gewichts der Batterien und der daraus resultierenden Reduktion der Nutzlast.

Mittlerweile sind in der Schweiz weit über 100 mittelschwere und schwere Fahrzeuge mit einem alternativen Antrieb unterwegs. Dabei handelt es sich einerseits um Fahrzeuge mit rein elektrischem Antrieb, aber auch um solche, die von einer Brennstoffzelle angetrieben werden. Im Zeitraum von 1990 bis 2020 stieg der Ausstoss von CO₂ im Güterverkehr von 2,46 Millionen Tonnen auf 2,71 Millionen Tonnen. Aber im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Zahl der im Einsatz stehenden Nutzfahrzeuge um 77 Prozent, sodass per Saldo eine Reduktion der Emissionen je Fahrzeug von 38 Prozent zu verzeichnen ist. Die Bemühungen der Transportindustrie zur CO₂-Reduzierung haben erste Früchte getragen.