Rund vierzig Startups aus dem Bereich Transport-Technologien verzeichnet die Swiss Energy Startup Map. Fast ebenso viele arbeiten im Bereich Transportservices. Mit Fairtiq sind auch Erfolgsgeschichten dabei, die De-facto-Standards in der Schweiz schaffen und zum Vorbild für die eigenen Entwicklungen der grossen Transportunternehmen werden. Auch die Entwicklungs- und Testumgebungen sind aufgebaut worden. Openmobility beispielsweise ist eine Genossenschaft, die eine Plattform geschaffen hat, auf der integrierte Geschäftsmodelle entwickelt werden können. «Kimm» von Mybuxi, Publibike, Sponti-Car und Ummadum sind hier entwickelt worden. Mybuxi etwa organisiert die Mobilität im ländlichen Raum. Weitere Startups befinden sich erst in der Aufbauphase. Vielleicht wird das eine oder andere in der Schweiz künftig im gleichen Atemzug wie Uber genannt werden. 

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Urban Connect: Carsharing für Firmen

Urban Connect stellt für seine Kunden ein kosteneffektives Mobilitätsangebot zur Verfügung, inklusive API-basierte Plattform, mit der sich das gewünschte Fahrzeug jederzeit reservieren, aufschliessen und nach der Fahrt nahtlos als private oder geschäftliche Fahrt abrechnen lässt. «Das Carsharing ist in erster Linie für die ÖV- oder Mikromobilitätsnutzer gedacht, die ab und zu auch den Zugang zu einem Auto brauchen, aber dafür keines kaufen möchten», beschreibt Markus Almer, Chief Commercial Officer, das Angebot dieses Startups. Via App können Reservierungen für Premium-E-Cars, E-Scooter oder E-Bikes getätigt werden, ein Parkplatz in einer Garage gebucht und Tickets für Bahn, Bus und Tram gekauft werden. Urban Connect will Unternehmen dabei helfen, systematisch Mobilitätsressourcen effizient zuzuweisen, um Kosten zu sparen, Emissionen zu reduzieren und den Endnutzern ein nahtloses Nutzererlebnis zu bieten.

Firmenkundinnen und -kunden zahlen dafür eine monatliche Gebühr. Die Mikromobilität schliesst auch die Lücken zwischen den grossen Verkehrsknotenpunkten – und erhöht damit den Zugang zum ÖV und die allgemeine Konnektivität in unserem Land», so Almer. Die enge Zusammenarbeit mit den SBB ermöglicht die Integration des ÖV in die Mobile-App und Nutzung von Abstellplätzen in unmittelbarer Bahnhofsnähe. Urban Connect hat inzwischen 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 40 Firmenkundinnen und -kunden, mehr als 750 Fahrzeuge und 22 000 registrierte User.

«Nachtbusreisen neu gedacht», heisst es bei Twiliner. Mit neu gestalteten Sitzen will man Reisende über Nacht von der Schweiz aus in europäische Städte bringen, die bisher von vielen mit dem Flugzeug angesteuert worden waren.

Bussitz wie in der Business-Class

«Unser Angebot bietet einen ähnlichen Nutzen wie der Nachtzug», sagt Ivan Mele, Experte für nutzerorientierte Produktentwicklung bei Twiliner. «Nachtzüge gibt es trotz grosser Nachfrage nur wenige. Wir füllen in erster Linie diese Lücke und wollen eine weitere, umweltfreundliche Alternative zum Fliegen bieten.» Mit 21 Liegeplätzen sei der Nachtbus zudem auch für Strecken geeignet, für die sich Nachtzüge nicht rentierten.

Einen Bordservice wird es nicht geben. Eine zusätzliche Person würde den Ticketpreis stark verteuern. Es soll aber Snacks und Getränke zur Selbstbedienung geben. Anfang 2024 soll die erste Route eröffnet werden. Bis 2026 möchte Twiliner 25 Routen durch Europa betreiben. Gemeinsam mit einem Sitzhersteller aus England hat das Startup einen Bussitz entwickelt, der einem Business-Class-Flugsitz ähnelt. «Dies sehen wir als Vorteil zum Nachtzug, wo man meist nur liegen kann», so Mele. «Unser Sitz ist etwas breiter als ein normaler Bussitz, und wir haben nur drei Sitze pro Reihe. In der Liegeposition bietet die Sitzschale eine angenehme Privatsphäre.»

Heute gibt es laut Mele keine zugelassenen Rückhaltesysteme für Liegesitze in Reisebussen, die sowohl sicher als auch komfortabel sind. «Gemeinsam mit der Berner Fachhochschule im Rahmen eines Innosuisse-Innovationsprojektes und einem Flugsitzhersteller haben wir ein Rückhaltesystem entwickelt, das ohne Gurt und ohne Airbag auskommt», so Mele. Das Rückhaltesystem wurde bisher erst in Computersimulationen getestet. Diesen Sommer stehen die physischen Crashtests mit Prototypen an.

Bis heute hat das Startup etwa 1,5 Millionen Franken investiert. Ein grosser Teil davon wurde von der Stiftung Migros Pionierfonds zur Verfügung gestellt.