Der Tausch von standardisierten Europaletten ist seit Jahren für alle Beteiligten ein grosses Ärgernis. Da die Holzpaletten nach durchschnittlich sieben bis neun Umläufen re-pariert oder entsorgt werden müssen, verlieren sie ihren Wert für den aktuellen Besitzer. Dies führt im offenen Tauschsystem immer wieder zu Schummeleien. GS1 Switzerland und der Schweizerische Nutzfahrzeugverband Astag haben deshalb eine Fachgruppe gebildet mit dem Ziel, das Tauschsystem gerechter und transparenter zu gestalten. In einem ersten Schritt wurden für alle Poolteilnehmer verbindliche Richtlinien und Regelungen be-treffend Aufgaben, Pflichten und Rechte erarbeitet und in der Empfehlung «Tausch von Europaletten» im Sinne eines Code of Conduct festgehalten.

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Label als «Fair Pallet Player»

Dank der Charta und der Website ist der Weg zum gelingenden Europaletten-tausch in Zukunft einfach: Die Tauschteilnehmer registrieren sich kostenlos auf der Website und verpflichten sich damit, die festgelegten Aufgaben und Pflichten gemäss der Handlungsempfehlung wahr-zunehmen. Dazu gehören unter anderem die Einhaltung der Epal-Tauschkriterien sowie Transparenz in Bezug auf Beschaffung, Reparatur und Entsorgung. Die eingetragenen Firmen sind verpflichtet, ihr in den Palettentausch involviertes Personal auf einen sorgfältigen Umgang gemäss Handlungsempfehlung zu schulen.

Mit der verbindlichen Willensbekundung zum Einhalten der Empfehlung setzen die Teilnehmer des Tauschsystems ein Zeichen als Fair Pallet Player und können das zugehörige Label für ihre Marketingmassnahmen verwenden. Rund fünfzig Firmen haben sich bereits auf der Website registriert.

Die Reaktionen sind positiv: «Durch die neu verfasste Empfehlung zum Palettentausch erwarte ich eine bessere Qualität der Tauschgeräte und dass jeder Benutzer seine Pflichten betreffend Neubeschaffung wahrnimmt», sagt Peter Galliker, CEO von Galliker Transport. «Das System verträgt in Zukunft keine Trittbrettfahrer mehr.» Für HansPeter Dreier, Präsident der Fachgruppe Nationale und Internationale Transporte und CEO der Firma Dreier, ist es wichtig, dass die Regeln nicht nur in den Verwaltungsbereichen, sondern vor allem an den Umschlagsrampen bekannt sind und gelebt werden.

«Seit Jahren engagiert sich Emmi Schweiz für einen fairen Palettentausch. Die Kosten im Tauschpool müssen zwingend rollen und verursachergerecht von allen Teilnehmern getragen werden. Missbrauch und Trittbrettfahren führen zum Tod des Palettentauschs. Wir erwarten, dass alle Beteiligten diese Empfehlung umsetzen, sodass dies zu einer Verbesserung der aktuellen Situation beiträgt», sagt Markus von Ballmoos, Leiter Logistik und Geschäftsleitungsmitglied Emmi Schweiz.

 

Claudia Schön, Kommunikation, GS 1 Schweiz, Bern