Gian und Florian Grundböck, zwei Brüder, die in Zürich aufgewachsen sind, haben sich dem guten Geschmack verschrieben. Sie begannen vor knapp zehn Jahren mit einem Startkapital von 5000 Franken. Ihr erstes Produkt war der Deux Frères Gin, einer der beliebtesten und erfolgreichsten einheimischen Gins der Neuzeit. Danach verschrieben sie sich dem Wermut, hergestellt aus Trauben aus den Zürcher Weinbergen. Doch die Pandemie machte den beiden einen Strich durch die Rechnung, die Kategorie fand danach nie wieder zu altem Schwung zurück.

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Seit drei Jahren gibt es ein neues Projekt: den L’été aus dem Hause Grundböck, ein Roséwein aus der Provence mit Schweizer Handcraftmanship. Dabei springen die Brüder in einen wachsenden Markt. Sei es Champagner, seien es Spirituosen oder eben Wein: Fast alles, was mit der Trendfarbe Rosé auf den Markt kommt, boomt. Auch Filmstars sind bereits in das Geschäft eingestiegen und befeuern den Trend. Brad Pitt mischt schon länger mit, sein Rosé Miraval gilt als sehr guter Wein, und dieses Jahr bringen auch George Clooney und seine Frau Amal den ersten Rosé von ihrem Weingut Domaine du Canadel auf den Markt.

Bei den Champagnern weist die Rosé-Champagner-Kategorie ein überdurchschnittliches Wachstum auf, und auch der Luxuskonzern LVMH hat das Geschäft entdeckt. Das Unternehmen ist bekannt dafür, sich in gut laufenden Nischen durch Übernahmen von Top-Brands jeweils an die Spitze zu hieven. Inzwischen gehören die Châteaux d’Esclans, Galoupet und Minuty zum Konzern. Das Ziel der Wein-Brüder ist es, mit ihrem Roséwein in Europa und Amerika Fuss zu fassen. Bis heute sind die beiden ohne Investoren und Investorinnen unterwegs.

In Südfrankreich fündig geworden

Nach der Entscheidung, Rosé zu produzieren, hielten sie nach einem passenden Partner Ausschau. Zu diesem Zweck waren sie in Spanien, Italien und Frankreich unterwegs. Schnell wurde klar, dass es – ganz klassisch – ein Roséwein aus der Provence sein sollte. Schliesslich fanden sie in Manosque, im Herzen der Provence in Südfrankreich gelegen, einen Weinhersteller, der zu ihren Ansprüchen bezüglich Qualität und Nachhaltigkeit passt – ein Familienunternehmen, das sich dem Bioweinbau verschrieben hat.

Die Brüder sind jedes Jahr während der Ernte vor Ort, gehen mehrmals pro Jahr auch mit in den Keller und stimmen mit dem Partner das Endprodukt ab. Das Resultat: L’été ist ein kräftiger Roséwein, der sich sehr gut als Essensbegleitung eignet. Die Traubensorten Grenache, Syrah und Rolle zaubern frische Fruchtaromen von Pfirsich und Aprikosen ins Glas.

Bald auch im Ausland erhältlich

Derzeit kommt der dritte Jahrgang in die Flaschen. Ihre Idee mit dem Rosé habe den Nerv der Kunden und Kundinnen getroffen, so berichten sie, der Wein ist inzwischen beispielsweise in allen Globus-Filialen gelistet und verkauft sich anscheinend recht gut. In Zürich, dem Heimmarkt der Brüder, erhält man das Produkt auch bei Smith & Smith. Für eine normale Flasche (0,75 Liter) zahlt man stolze 25 Franken, die Magnum (1,5 Liter) kostet 59 Franken. Am besten schmeckt Rosé übrigens bei der gleichen Temperatur wie Champagner, das heisst bei acht bis zehn Grad Celsius. Der Wein kann sich dann wunderbar entfalten und ist noch schön kühl.

Allerdings müssen wir Schweizerinnen und Schweizer den L’été schon bald teilen. Die Brüder haben sich mit ihrem Auftritt als Aussteller bei der Prowein in Düsseldorf, einer der wichtigsten Weinfachmessen, erstmals Feedback vom internationalen Markt eingeholt und sind auf grosses Interesse gestossen.