Das Beste kommt zum Schluss»: In diesem Film arbeiteten die beiden Filmrollen Carter und Edward, von Morgan Freeman und Jack Nicholson herrlich inszeniert, ihre Liste von aussergewöhnlichen Erlebnissen ab, die sie gemeinsam noch erleben wollten. Natürlich läuft nicht alles nach Plan, aber die eigentliche Idee, eines Tages die eigenen Traumdestinationen doch noch erleben zu dürfen, ist schon spannend. Auch Mont-Saint-Michel hätte auf dieser Bucketlist stehen können. Denn die 362 Kilometer nördlich von Paris gelegene Gezeiteninsel fasziniert sowohl Geniesserinnen wie auch die schnellen Instagram-Jäger.

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Grosse Portion Langsamkeit an Bord

Ab der Schweiz bietet unter anderem das Excellence River Cruise Flussfahrten von Paris Richtung Normandie an. Die Anreise in die französische Hauptstadt erfolgt im Reisecar oder nach Wunsch im TGV. Dort wartet, in der Seine, das Flussschiff «Excellence Royal»; die Einschiffung erfolgt meistens unweit des Eiffelturms in La Défense Courbevoie. Das 110 Meter lange und 11,40 Meter breite Boot setzt mit Ausstattung und Design höchste Massstäbe. Ein Grossteil der 71 Aussenzweibettkabinen ist 16 Quadratmeter gross und bietet eine Minibar, grosse Fenster und eine Klimaanlage. Zur Unterhaltung stehen Golfputting Green, Shuffle Board, Whirlpool und ein kleiner Wellnessbereich zur Verfügung. Und für die Verpflegung die Panorama-Lounge, zwei Bars sowie ein elegantes Restaurant.

 

Das alte Frankreich

Für die Bucketlist-Reise bis nach Honfleur und zurück nach Paris muss man rund eine Woche einrechnen; es gibt mehrere Daten und Angebote. Mitnehmen sollte man zudem eine Portion Langsamkeit, eine Prise Lebensfreude und die Kraft, trotz vorhandenem WLAN-Netz an Bord, das Smartphone möglichst lange ausgeschaltet zu lassen. Dann wird die Fahrt auf der Seine ein richtiges Luxuserlebnis.

Auf dem Weg in den Norden stoppt man unter anderem in Rouen, der Stadt der einhundert Türme, inklusive derjenigen der Kathedrale Notre-Dame – ein Zeugnis der Baukunst der französischen Gotik. Und wer die Kunst liebt, wird auch das Musée des Beaux-Arts besuchen und dessen Werke von Monet, Sisley, Renoir und Cézanne. Ebenso Freude macht ein Besuch des Fischerdorfs Honfleur, auch wenn es touristisch bereits ziemlich vermarktet ist. Aber der Hafen, die kleinen Gassen, die pittoresken Riegelhäuser und die alte Befestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert laden zum Flanieren und Fotografieren ein. Schon die Wikinger kamen vor über tausend Jahren hier vorbei, der Name Honfleur ist denn auch skandinavischen Ursprungs.

Auch Caudebec-en-Caux ist auf dem Programm; hier zelebriert Sterne-Koch David Görne seine Sechs-Gang-Köstlichkeiten. Oder das Städtchen Pont-Audemer, auch Venedig der Normandie genannt. Ein weiterer Höhepunkt der Reise ist Claude Monets Wohnhaus und Garten in Giverny. Hier lebte und arbeitete der Impressionist während 43 Jahren und schuf zwischen 1914 und 1917 sein wohl berühmtestes Gemälde «Seerosenteich». Vor zwei Jahren wurde dieses bei Sotheby’s für über 70 Millionen Dollar versteigert.

 

27 Einwohnerinnen und Einwohner

Und das Beste zum Schluss: Die Kleingemeinde Mont-Saint-Michel im Département Manche besteht aus einer felsigen Insel im Wattenmeer der Normandie. Die – ohne Bauten – 92 Meter hohe Insel ist nach dem Erzengel Michael benannt und liegt etwa einen Kilometer vor der Küste. Die befestigte Abtei wurde ab dem Jahr 1022 erbaut, und bis in die 1960er Jahre lebten dort Benediktiner. Heute betreuen Ordensleute der Gemeinschaften von Jerusalem die Wallfahrtsseelsorge im Kloster. Die Sehenswürdigkeit wird jährlich von über 2,3 Millionen Menschen besucht, unter anderem auch von Pilgerinnen und Pilgern auf deren Jakobsweg. Mont-Saint-Michel gehört seit 1979 zum Weltkulturerbe der Unesco.

Die Verbindung zwischen dem Festland und der Insel hat sich im Laufe der Jahre verändert. Ursprünglich konnten die Pilgerinnen und Pilger die Bucht nur bei Ebbe überqueren, bevor 1879 eine erste Hochbrücke erstellt wurde. 2014 wurde dann eine neue Brücke gebaut, über die ein Shuttlebus die Gäste transportiert. Bei Ebbe kann man die Bucht nach wie vor zu Fuss überqueren. Wie auch immer man anreist: Mont-Saint-Michel fasziniert, begeistert und darf nach dem Besuch mit Genugtuung von der persönlichen Bucketlist abgehakt werden.