Ihr Fachverband Event Management Circle (EMC) scheint immer ein bisschen unter dem Radar zu laufen.

Uns geht es um Qualität, nicht um Quantität. Der EMC wurde bereits 2005 gegründet und hat sich seither in der Deutschschweiz als führende Stimme der Eventkommunikationsbranche bewiesen.

Was zeichnet die Gruppierung aus?

Bei uns treffen sich Corporates, Agenturen und Zulieferer ohne direkte kommerzielle Interessen. Alle kommen aus den Bereichen Marketing, Events, Kommunikation, PR und Werbung und treffen sich zur Weiterbildung und zum Netzwerken.

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Wie viele Mitglieder gibt es – sind das auch Privatpersonen?

Rund 60 Prozent vertreten Firmen; die weiteren teilen sich auf in Agenturen und Privatpersonen. Alle müssen unserem Eintrittsprofil entsprechen. Das heisst, alle sind Profis und tragen so zu einem qualitativ hochstehenden Austausch bei.

In der Schweiz gibt es weitere Fachverbände in Ihrem Sektor – wieso sollte man dem EMC beitreten?

Im Vordergrund steht Weiterbildung. Am Ende eines Events soll jedes Mitglied nach Hause gehen können und im Rucksack neue Informationen und Hilfsmittel haben, die es direkt im Job einsetzen kann. Jährlich bieten wir vier Veranstaltungen an, eine davon abends, und legen dabei grossen Wert auf ausgezeichnete Referentinnen und Referenten, durchaus auch von ausserhalb unserer Branche.

Der Präsident

Name: Andreas Feurer

Funktion: Präsident EMC; Managing Partner von Feuerbach Events

Geboren: 23. Januar 1979

Wohnort: Meilen ZH

Familie: verheiratet, ein Sohn

Ausbildung: Bachelor in Fachjournalismus & Unternehmenskommunikation ZHAW

 

EMC Der Event Management Circle ist die Community der Schweizer Eventkommunikationsbranche und bietet eine Plattform für die Vermittlung von Fachwissen und die Unterstützung bei branchenspezifischen Anliegen. Als Mitglieder zugelassen sind Personen, die eine abgeschlossene Ausbildung in der Kommunikationsbranche vorweisen und mindestens drei Jahre lang in einer entsprechenden Agentur oder innerhalb von Unternehmen in entsprechenden Abteilungen gearbeitet haben

Können Sie uns ein Beispiel geben?

Letztes Jahr trat beim Abend-Event der Schönheits- und Kriegschirurg Enrique Steiger auf, mit spannenden Einblicken und Überlegungen aus einem uns unbekannten Thema. Das war eine emotionale Reise und nicht nur für mich ein Highlight.

Eine recht anspruchsvolle Thematik.

Ja, wir wollen effektives Handeln aufzeigen, reale Situationen kennenlernen und spezifisches Know-how transferieren. Ganz nach unserem Motto «Lieferä statt laferä».

Dann dürften Sie auch das Thema Nachhaltigkeit bedienen.

Da legen wir den Fokus auf Produkte und Fachwissen, die bereits auf dem Markt sind und die in den Firmenevents umgesetzt werden können – das ist also durchaus nicht Greenwashing, sondern es geht um reale Beispiele. Judith Wernli, Moderatorin beim Radio SFR 3, hat sich in diesem Thema weitergebildet und führt dazu einen eigenen Blog. Sie moderiert alle unsere Veranstaltungen, auch die nächste vom 23. Mai im Entra Rapperswil, dort nochmals zum Thema Nachhaltigkeit.

Wo sehen Sie die Schweizer Event-Management-Branche heute?

Vorab: Während Corona demonstrierte der Geschäftssektor Eventmanagement deutlich, wie innovativ er ist und dass er sich auf aussergewöhnliche Ereignisse einstellen kann. Das betrifft sowohl die Event-Planer in den Firmen als auch die meist kleineren und selbstständigen Agenturen. Da haben sich die meisten wirklich bewiesen.

Läuft das Geschäft denn wieder wie vor der Pandemie?

Erst nach Omikron wurde die Branche von Aufträgen überrannt. Es wurde deutlich, wie sehr die Menschen auch ausserhalb des Privatlebens Gesellschaft und Emotionen benötigen. Dies können sie an physischen Events erleben.

Lange gab es eine Art Überalterung in der Branche; viele Player wurden durch Learning by doing gross. Wie sieht das heute aus?

Unsere Branche zieht jetzt eher junge Menschen in den Bann. Denn nirgends gibt es so viel Abwechslung, Emotionen und Kontakt mit anderen Menschen. Wir müssen den jungen Frauen und Männern jedoch die Chance geben, in der Branche Fuss fassen zu können. Eine Ausbildung ist das eine, Vertrauen schenken das andere.

Welche Chancen haben junge Menschen oder Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger heute – kann man ohne Fachausbildung überhaupt erfolgreich sein?

Eine Ausbildung erleichtert sicher vieles, und dazu gibt es an mehreren Standorten spezifische CAS-Studienangebote. Mit solch einem Studium hat man auch einen Back-up im Rucksack, wenn man vielleicht später doch einmal die Branche wechseln möchte. Grundsätzlich ist es aber so wie überall im Leben: Wer den Job wirklich will, schafft es auch.

Früher war Loyalität ein wichtiger Wert; die Mitarbeitenden blieben häufig Dutzende von Jahren – das hat sich geändert. Wie kann man junge Leute animieren, in der Branche längerfristig sesshaft zu werden?

Ich denke, dass die Generationen Y und Z sehr sensibel sind bezüglich Fairness. Wer sich respektiert und gut behandelt fühlt, identifiziert sich auch mit dem Unternehmen und ist bereit, die Extrameile zu gehen.

Was zeichnet einen Event-Profi heute aus, welche Attribute muss er bespielen können?

Organisationstalent ist das A und O und Kreativität ein weiterer relevanter Faktor. Dazu kommen Flexibilität und Stressresistenz. Und letztlich muss man, wie im gesamten Hospitality-Sektor, vor allem einfach dienstleistungsorientiert eingestellt sein.

Ausbildung: CAS Event-Management

ZHAW Winterthur www.zhaw.ch

FH Graubünden Chur www.fhgr.ch

HSLU Hochschule Luzern www.hslu.ch

HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich www.fh-hwz.ch

Regiosuisse Brig www.regiosuisse.ch

 

Allgemeinere Event-Management-Kurse bieten etwa auch die Migros, die Berner Fachhochschule und der Schweizer Tourismusverband an.